Caritassonntag am 17. September: Pfarrcaritas hilft in Notlagen

Hans S. kommt zur Monatsmitte in die Montagssprechstunde der Caritas, die in der KÖB St. Nikolaus stattfindet, und erklärt, dass er völlig „blank“ sei. Das Geld vom Jobcenter genüge wegen außergewöhnlicher Ausgaben diesmal nicht bis zum Monatsende. Er habe keinerlei Lebensmittel mehr. Außerdem tue es sein alter Kühlschrank nicht mehr. Nach kurzer Aufnahme der akuten Notlage geben die beiden Mitglieder des Caritas-Ausschusses dem 59-Jährigen einen Lebensmittelgutschein für den aktuellen Bedarf und stellen ein Kleindarlehen in Aussicht für die Anschaffung eines möglichst preiswerten Kühlschranks.

Familie Sch. wird von der Kita-Leitung an die Sprechstunde im Pfarrbüro Moitzfeld verwiesen, weil sie den Essenszuschuss für die beiden Kinder seit Monaten nicht bezahlen kann. Bei der Pfarrcaritas könne sie eventuell Rat und Hilfe erhalten, wird ihr gesagt. „Da auch noch an anderen Stellen ‚der Schuh drückt’, können wir einen kurzfristigen Termin bei den Experten der Schuldnerberatung im Bereich des Caritasverbandes Rhein-Berg vermitteln“, berichtet Margret Blazek, Vorsitzende des Ausschusses. „In den folgenden Wochen sieht die Familie wieder etwas Licht am Ende des Tunnels, braucht allerdings, bis alle Maßnahmen anlaufen, noch einige Male einen Lebensmittelgutschein.“

Um solche oder ähnliche Lebenssituationen geht es nicht selten in den wöchentlichen Caritassprechstunden der Gemeinde. Der etwa 10-köpfige Ausschuss der Pfarreiengemeinschaft St. Nikolaus / St. Joseph will für Menschen da sein, die am Rand der Gesellschaft leben, sei es durch sich plötzlich verändernde Lebensumstände, durch Flucht und Vertreibung oder auch durch Partner- und Arbeitsplatzverlust.

Seit einigen Wochen findet eine weitere regelmäßige Mittwochssprechstunde von 15 bis 16 Uhr in der Reginharstraße 12 statt; dort, wo donnerstags die „Tafel“ Lebensmittel ausgibt. „Die Räumlichkeiten wurden uns zur Verfügung gestellt, damit die Hilfesuchenden sich in bekannter Umgebung  vor allem beraten lassen können, zum Beispiel beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen“, sagt Alfons Schön, ebenfalls Ausschuss-Mitglied.

Ein kurzer Rückblick: Im Jahr 2022 hat die Pfarrcaritas mit Mitteln, die ausschließlich durch Spenden aufgebracht wurden, 2160 Euro für Lebensmittelgutscheine ausgegeben. Etwa 5000 Euro an Barzuwendungen konnten akute finanzielle Notlagen von Bittstellern abmildern. Mit 500 Euro für einen Laptop und Zubehör konnten bei einer afghanischen Familie die Bildungschancen verbessert werden. Die Weihnachtsaktion der Gemeindecaritas für die Senioren und Bedürftigen der Pfarreiengemeinschaft kostete rund 1000 Euro.

Für das Engagement der Pfarrcaritas werde die regelmäßige Bereitschaft der ehrenamtlich Tätigen ebenso benötigt wie eine großherzige Spendenbereitschaft aller, die mithelfen wollen und können, aktuelle Not in Bensberg und Moitzfeld zu lindern, sagen die Verantwortlichen. „Jede Spende bewegt etwas!“

 Es kann einmalig – zum Beispiel aus Anlass eines runden Geburtstags – oder auch dauerhaft gespendet werden, damit diese für viele Menschen unverzichtbare Arbeit fortgesetzt werden kann.

Spendenkonto:
Kath. Kirchengemeindeverband Bensberg/Moitzfeld
IBAN: DE33 3705 0299 0334 0003 07
BIC: COKSDE33XXX
Kennwort: „Caritas“

Text – Margret Blazek und Alfons Schön