In Deutschland wird der Valentinstag in den letzten Jahrzehnten immer populärer. Valentinsgrüße kamen erst allmählich nach dem Zweiten Weltkrieg durch Einflüsse aus den USA in Mode. Noch bis zur Jahrtausendwende hatte sich der Brauch in Deutschland allerdings nicht allgemein eingebürgert – mit Ausnahme bei den Floristen. Aber mittlerweile werden am 14. Februar auch besondere Gottesdienste gefeiert, bei denen Ehepaare vor Gott ihr Eheversprechen erneuern können oder gesegnet werden.
Die Überlieferung unterscheidet und vermischt zugleich zwischen einem Valentin von Terni und einem Valentin von Rom. Womöglich handelt es sich aber auch um eine und dieselbe Person. Wahrscheinlich geht der Valentinstag auf den heiligen Valentin von Terni zurück. Er war im 3. Jahrhundert Bischof von Terni im italienischen Umbrien. Valentin soll durch Krankenheilung viele Menschen für den christlichen Glauben gewonnen haben und starb dafür um das Jahr 268 den Märtyrertod in Rom. Seine Verehrung ist seit dem 4. Jahrhundert in Rom bezeugt. Ihm zu Ehren errichtete Papst Julius I. eine Basilika, in der er Leinen- und Seidentücher verwahrte. Diese sogenannten Berührungsreliquien wurden an diesem Ort verehrt. Vielleicht handelt es sich aber auch um den römischen Priester Valentin, der am 14. Februar 209 das Martyrium erlitt. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. soll er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell getraut und in Partnerschaftskrisen geholfen haben.
Valentin ist aber nicht nur der Patron der Liebenden, Verlobten und Heiratswilligen, sondern auch der Jugendlichen, der Reisenden und der Imker. Er bewahrt vor Ohnmachtsanfällen, Gicht, Gebärmutterkrankheiten und Epilepsie.
Dass der Valentinstag der Tag der Verliebten ist, könnte auch daher stammen, dass die Kirche in frühen Zeiten am 14. Februar das Fest der Darstellung Jesu im Tempel („Darstellung des Herrn“) beging – auch im biblischen Bild des Bräutigams. Vom himmlischen Bräutigam blieb später nur der Bräutigam über. Und aus dem kirchlichen wurde ein weltlicher Festtag.
Dass der Valentinstag auf den 14. Februar fällt, hängt mit der Verschiebung des Weihnachtsfestes zusammen. Im 4. Jahrhundert wurde Weihnachten auf den 25. Dezember vorverlegt. Das Fest „Darstellung des Herrn“ 40 Tage nach Weihnachten fiel damit auf den 2. Februar, an dem es Christen noch heute begehen. Ursprünglich wurde es am 14. Februar gefeiert, der nun zu einem liturgisch freien Tag wurde.
Papst Gelasius I. führte den Gedenktag 469 ein, der nach der Regionalreform im deutschen Sprachgebiet (1972) aus dem römischen Generalkalender gestrichen wurde. Seit diesem Jahr begeht die Kirche im deutschen Sprachraum den Gedenktag des heiligen Valentins liturgisch nicht mehr aktiv. Heute gedenkt die katholische Kirche in Deutschland am 14. Februar im Gottesdienst primär der heiligen Cyrill und Methodius (Glaubensboten bei den Slawen, Schutzpatrone Europas).
Der Valentinstag hat auch heidnische Wurzeln. Mitte Februar gedachte man im alten Rom der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt. Die Frauen bekamen Blumen geschenkt. Ebenfalls im Umkreis des 14. Februar wurde das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert. In einer „Liebes-Lotterie“ fanden junge Frauen und Männer durch Losentscheid zueinander.
In vielen Ländern wird Valentin als Patron der Liebenden und als Heiliger der Zärtlichkeit verehrt. Seit mehr als 500 Jahren erwählen Frauen und Männer in England und Schottland am Valentinstag einen „Valentin“ oder eine „Valentine“.
Text – Erzbistum Köln
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