Vergessene Vorbilder

Zu einem Filmabend mit Gelegenheit zur anschließenden Diskussion lädt die kfd St. Joseph am Montag, 13. Januar, in den Pfarrsaal ein. „Jesus und die verschwundenen Frauen“ ist der Titel einer 45-minütigen ARD-Dokumentation, die an diesem Abend gezeigt wird. Beispielhaft werden in dem Film Frauenfiguren der Bibel und des frühen Christentums dargestellt, die in der katholischen Kirche im Laufe von Jahrhunderten vergessen oder zur Bedeutungslosigkeit herabgestuft worden sind. 

Zu den Jüngern Jesu gehörten auch Frauen – sie wurden Zeuginnen seines Todes, seiner Grablegung und schließlich seiner Auferstehung, die zum Grundstein des Christentums wird. Dennoch bleiben sie in der männerzentrierten Sprache der Evangelien nahezu unerwähnt. So „verschwindet“ beispielsweise Maria Magdalena, nachdem sie in Jesu Auftrag die Frohe Botschaft verkündet hat, aus den kanonischen Evangelien. Die Apostelin Apostolorum (Apostelin der Apostel) wird in der von Männern dominierten Kirche lange Zeit nur auf ihre Rolle als reuige Sünderin reduziert. Junia, eine berühmte Apostelin der Frühkirche, verwandelte sich unter der Feder eines Bibelkommentators in einen Mann. Phöbe, Vorsteherin einer frühen Christengemeinde, wurde zur Hilfskraft des Apostels Paulus uminterpretiert. Lydia, die erste Christin Europas, geriet fast 2000 Jahre lang in Vergessenheit. Die Dokumentation „Jesus und die verschwundenen Frauen“ von Maria Blumencron versucht, die vergessenen Säulen des Christentums wieder sichtbar zu machen.

Mehr Infos unter https://programm.ard.de/TV/3sat/jesus-und-die-verschwundenen-frauen/eid_2800760008094

Mit der Veranstaltung möchte die kfd St. Joseph erneut einen kritischen Blick auf die Rolle von Frauen in der katholischen Kirche werfen. Die Teilnahme am Filmabend ist kostenfrei, Beginn 20 Uhr.

Text – Martina Martschin

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