Sternsinger solidarisieren sich mit Gleichaltrigen in Afrika

Kinder in Afrika wachsen unter schwierigen gesundheitlichen Bedingungen auf. Das fängt schon damit an, dass basale Hygienestandards wie die Verfügbarkeit von sauberem Wasser ein großes Problem darstellen. Auch Impfungen, die gegen Tropenkrankheiten wie Malaria oder jetzt auch das grassierende Corona-Virus notwendig wären, und Ernährungsprogramme gegen Mangel- bzw. Unterernährung in weiten Teilen des Kontinents, sind keine Selbstverständlichkeit. Daher hat das Aachener Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in diesem Jahr den Blick auf drei Länder gelenkt, in denen das Kinderrecht auf Gesundheit nur unter sehr erschwerten Bedingungen realisiert werden kann und wo das Hilfswerk bereits mit Unterstützungsprojekten tätig ist, um die größte Not abzuwenden. Denn in Ägypten, Ghana und dem Südsudan, den Beispielländern der diesjährigen Dreikönigsaktion, fehlt es an Ärzten, überhaupt medizinischem Personal und vor allem auch an Krankenhausplätzen. Das aber wären die notwendigen Voraussetzungen, um Kindern in diesen Ländern gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

Anschaulich und greifbar wird diese Problematik, als im Sternsingergottesdienst, der am Sonntag in St. Nikolaus mit Pfarrer Elmar Kirchner stattgefunden hat, Messdienerin Emilia mit Hilfe einiger Sternsinger Einblicke in den Alltag von Kindern wie Yussuf, Malak und Noran gibt. Die drei haben unterschiedliche Verletzungen – zum Teil, weil sie bereits beim Lebensunterhalt ihrer Familie mitarbeiten müssen, damit alle überleben können, zum Teil aber auch, weil sie sich beim Spielen – zumindest für das westliche Gesundheitssystem – banale Verletzungen zugezogen haben, die aber ohne ärztliche Behandlung lebensgefährliche Ausmaße annehmen können, wenn Brandwunden, Brüche oder auch Lungenentzündungen nicht umgehend und angemessen therapiert werden.

Damit diese Kinder nicht auf sich gestellt bleiben, sondern die Hilfe bekommen, die sie benötigen, haben in diesen Tagen allein in Bensberg rund 20 Kinder – coronakonform – kleine Sternsingerteams gebildet, um sich mit Gleichaltrigen in Afrika zu solidarisieren und möglichst viele Spenden an den Haustüren zu sammeln. Bislang sind dabei über 10.000 Euro zusammengekommen, wie das Leitungsteam Almut und André Nebel sowie Anna Kroppenberg, Silvia Gwozdz und Tatjana Bosbach mitteilen. Auch im zweiten Jahr nach Ausbruch der Pandemie habe die Sternsingeraktion zwar unter erschwerten Bedingungen stattfinden müssen – leider auch mit einer deutlich reduzierten Anzahl Freiwilliger aus Sorge vor einer Ansteckung – dennoch aber könne sich das hohe Spendenergebnis bereits vor Abschluss der Aktion sehen lassen, so die Verantwortlichen.

„Trotz der aktuellen Umstände konnten wir nach dem Lock-Down im Vorjahr endlich auch wieder an Türen klingeln und den Segen direkt zu den Menschen nach Hause bringen“, stellt André Nebel zufrieden fest. „Auch wenn – oder besser gesagt, gerade weil – wir noch gefühlt weit von der Normalität entfernt sind und dies nicht zuletzt durch die Masken- sowie 3G-Pflicht auch sicht- und spürbar war, haben wir uns sehr über die rege Beteiligung aller Kinder, die sich drei Tage lang an den Haussammlungen beteiligt haben, gefreut. Ihnen gilt unserer besonderer Dank, zumal sie hochmotiviert und unermüdlich bei Regen, Wind und sogar Schnee durch Bensberg gelaufen sind.“ Das hätten sie einfach großartig gemacht, würdigt Nebel den Einsatz der teils noch sehr jungen Sternsinger. „Euch gehört unser aufrichtiger Respekt. Ihr wart großartige Botschafter einer tollen Gemeinschaftsaktion!“
Er hoffe, dass die meisten auch im kommenden Jahr wieder mit von der Partie seien, um in möglichst vielen Gruppen losziehen zu können und sich solidarisch mit Kindern in anderen Teilen der Welt zu zeigen. „Wir zählen auf jeden Einzelnen und freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, dann hoffentlich auch wieder mit einem sichtbaren Lächeln“, so der Sternsinger-Koordinator, „das nicht von Masken verdeckt ist. Und vor allem auch wieder mit den gemeinsamen Mittagessen, die uns persönlich in diesen letzten zwei Jahre so sehr gefehlt haben.“

Wer seine Spende noch nachreichen möchte, kann das aktuell noch jederzeit im Pfarrbüro tun.

Die diesjährige Spendenaktion

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Bericht vom Markttag in Bensberg im WDR-Radio



Text und Fotos – Beatrice Tomasetti