Mit 2.100 Euro beteiligt sich der Bensberger REWE-Markt an der Unterstützung bedürftiger Familien, die die Caritas-Verantwortlichen von Bensberg und Moitzfeld während der Corona-Pandemie verstärkt in den Blick genommen haben. Denn im letzten Jahr fehlte vielen Kindern ein Computer oder ein Laptop fürs Homeschooling; von daher waren sie oft regelrecht abgehängt. Geschäftsführerin Ursula Wintgens, die regelmäßig soziale Projekte unterstützt – vorzugsweise am Ort – war auf eine Aktion der lokalen Caritas aufmerksam geworden und hatte eigeninitiativ und ohne Zögern ihre Hilfe angeboten. Nun überreichte sie die Summe in bar an eine Gruppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritas-Ausschusses. „Wir freuen uns über diese unerwartete Unterstützung und dass wir nun manche Familie mit einer finanziellen Zuwendung beim Thema ‚Digitalisierung’ entlasten können“, dankte Julia Alef im Namen des Caritas-Teams.
Über einen Zeitraum von zwei Monaten hatte Wintgens dafür geworben, Leergut-Bons für benachteiligte Familien zu spenden, die ohnehin schon während der Corona-Krise in eine finanzielle Schieflage geraten sind und für zusätzliche Anschaffungen keine Ressourcen mehr haben. Denn viele Schülerinnen und Schüler waren beim Homeschooling benachteiligt, wenn sie nicht über digitale Endgeräte verfügten, ihre Hausaufgaben aber online machen sollten. Hier möglichst schnell unbürokratisch zu helfen, gehörte in den letzten Monaten zu den Schwerpunkten der Caritasarbeit von St. Nikolaus und St. Joseph.
„Bedürftigkeit ist ein schambesetztes Thema“, sagt Margret Blazek, ehrenamtliche Leiterin der lokalen Caritas. „Da sind wir manchmal darauf angewiesen, dass andere uns auf akute Not in ihrer Nachbarschaft aufmerksam machen, weil sich die Betroffenen oft selbst nicht melden.“ Von daher lebe Caritasarbeit viel vom Hörensagen.. „Die Menschen sollen wissen, dass es uns gibt“, ergänzt Julia Alef. „Und wenn wir erfahren, wo es einen wirtschaftlichen Engpass gibt, versuchen wir, umgehend aktiv zu werden.“
Ursula Wintgens betont, wie überrascht, aber auch erfreut sie sei, dass so viele Menschen ihrem Aufruf gefolgt sind. „Ich hätte nicht gedacht, dass eine solche Summe zusammenkommen würde. Aber ich bin stolz auf meine Kunden, die mit ihrer Spende etwas Gutes tun. Gleichzeitig höre ich aber auch oft, dass wir es mit einer solchen Leergut-Aktion potenziellen Spendern leicht machen. Schließlich muss man ja nur seinen Pfandbon in die bereit stehende Sammelbox werfen. Jeder Cent kommt damit eins zu eins bei denen an, die wir unterstützen wollen.“
Die selbständige Kauffrau steht seit vielen Jahren im engen Kontakt zur katholischen, aber auch zur evangelischen Kirchengemeinde in Bensberg. Seitens des REWE-Marktes kommen daher sehr regelmäßig Gelder oder Sachspenden, die die 52-Jährige mit solchen Kundenaktionen akquiriert, sozialen Projekten zugute. Zuletzt noch gehörten die „Platte“ in Bergisch Gladbach oder die Schausteller, die pandemiebedingt im Dezember nicht auf den Weihnachtsmärkten stehen konnten, dazu. Demnächst soll die Fröbelschule mit einer Spende für ihr Zirkus-Projekt bedacht werden. „Ich höre mich immer um, wo gerade geholfen werden sollte, und kann mir dabei immer auch der Unterstützung meines Teams sicher sein“, erklärt Ursula Wintgens. Ihr sei wichtig, etwas für die Menschen in der Region zu tun. „Dabei zeigt ein derart großer Erfolg, dass die Kunden uns bei allen diesen Initiativen ihr Vertrauen entgegenbringen. Mir persönlich geht es gut. Davon möchte ich auch an andere etwas weitergeben“, begründet Wintgens ihr soziales Engagement.
Und das ist nicht ohne. Immerhin kommen bis zu 30.000 Euro jährlich bei den vom Bensberger REWE-Markt initiierten Aktionen für den guten Zweck zusammen.
Text und Foto – Beatrice Tomasetti