Am Wochenende 14./15. November werden in beiden Gemeinden neue Kirchenvorstandsmitglieder gewählt
„Jeder hat etwas, das ihn antreibt.“ Dieser Satz aus der Werbung gilt sicher auch für Menschen, die einen Großteil ihrer Freizeit für ein Ehrenamt zur Verfügung stellen. Wer sich in den Dienst anderer stellt, sich ehrenamtlich engagiert, wer Zeit und Leidenschaft einsetzt, um sich im Kirchenvorstand einzubringen, der hat in der Regel gut überlegt, was ihn antreibt und motiviert, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. „Trotzdem ist ein solcher Einsatz ein Schatz für unsere beiden Kirchengemeinden St. Nikolaus und St. Joseph, dessen müssen wir uns alle bewusst sein. Und es gilt, ihn zu hüten“, sagt Pfarrer Andreas Süß. Daher lädt der Pastor von St. Nikolaus und St. Joseph auch alle Pfarrgemeindemitglieder ab 18 Jahren dazu ein, sich am Wochenende 14./15. November an der Neuwahl des Kirchenvorstands in der je eigenen Gemeinde zu beteiligen und verantwortungsvoll von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. „Nehmen Sie teil an der ‚Sendung des ganzen Gottesvolkes und der Mitverantwortung der Laien für die Kirche’, wie es das Zweite Vaticanum sagt, und geben Sie mit Ihrer Wahl den Kandidatinnen und Kandidaten eine Stimme, auf die Sie Ihren Wunsch nach Mitgestaltung und Teilhabe an einem Gemeindeleben, in dem uns allen eine aktive vorwärtsgewandte Kirche geistliche Heimat gibt, übertragen wollen! Wertschätzen Sie mit Ihrem Gang an die Wahlurne das Engagement dieser so wichtigen ehrenamtlichen Gemeindemitarbeiter!“, so Pfarrer Süß wörtlich in seinem Aufruf.
In den Kirchenvorständen beider Gemeinden sind es der Finanz-, der Bau- oder der Personalausschuss, in denen jeweils Experten beispielsweise über die Verwaltung oder die Investition und Ausgabe von Geldern befinden, über Bauvorhaben, Renovierungen oder Neuanschaffungen Beschlüsse fassen oder alle Personalfragen – unter anderem bei Neueinstellungen in den Kindergärten – beraten und entscheiden. Das Zweite Vatikanische Konzil habe vor über 50 Jahren gefordert, so argumentiert Süß, die Laien stärker in das Leben der Kirche einzubinden, ihnen Mitverantwortung zu übertragen und sie in die konkrete Mitarbeit in und für die Kirche vor Ort einzubeziehen: Frauen, Männer, Jugendliche und Senioren gleichermaßen. Noch viel länger, seit über einem Jahrhundert, verkörperten aber bereits die Mitglieder der Kirchenvorstände das „handelnde Organ“ der Kirchengemeinden, verwalteten das Vermögen, würden Verträge abschließen und seien die Arbeitgeber der Angestellten ihrer Gemeinden. „Diese gewählten KV-Mitglieder nutzen ihr Mandat dazu, den Pfarrer und das Pastoralteam zu beraten, sich an wichtigen Entscheidungen zu beteiligen oder auch in eigener Kompetenz Beschlüsse zu fassen. Vor allem aber leisten sie mit ihrem Wissen und ihrem Können unverzichtbare Vor- und Zuarbeit in den Ausschüssen des KV, ohne die eine Pfarreiengemeinschaft, wie die der Gemeinden St. Nikolaus und St. Joseph, nicht funktionstüchtig wäre.“
Ausdrücklich dankt Pfarrer Süß allen Kandidaten, die sich Mitte November für die nächsten sechs Jahre – zum Teil erneut in zweiter oder sogar dritter Legislaturperiode – zur Wahl stellen. Jeder bringe hier seine ganz individuellen „Geistesgaben“ ein, die dem Wohl aller zugute kämen. „Ich bin froh und dankbar, dass sich auch in diesem Jahr wieder potenzielle Mitarbeiter für dieses wichtige Gremium werben ließen, die im Geist der Botschaft Jesu Christi unsere Kirche am Ort mit ihren Kompetenzen und Charismen mitgestalten und ihr angesichts der vielfältigen Herausforderungen und schwindenden Ressourcen – gerade auch hauptamtlicher Personalkräfte – ein konkretes Gesicht geben.“ Es stimme hoffnungsvoll, dass diese sehr unterschiedlichen Menschen mit ihren ebenso unterschiedlichen Motivationen vielfältigste Befähigungen mit Leidenschaft und Sachverstand in die Gemeindeleitung einbrächten und damit gleichzeitig ihrem missionarischen Auftrag nachkämen. „Wir alle profitieren davon, dass solche ehrenamtlichen Mitarbeiter immer wieder aus Überzeugung an einer Kirche im Umbruch und im Aufbruch mitarbeiten wollen, dabei mutig und zuversichtlich vorausschauen, vorausdenken und vorausgehen und sie auch strukturelle Veränderungsprozesse, wie sie in der Kirche immer wieder notwendig sind, nicht scheuen. Mit unserem Kreuz auf dem Stimmzettel interessieren wir uns für ihre Arbeit und sprechen ihnen unsere Unterstützung zu.“
Text – Beatrice Tomasetti