Pfarrer Elmar Kirchner feierte seine erste Messe als Pfarrverweser

Mit einer Eucharistiefeier in St. Joseph hat Pfarrer Elmar Kirchner am dritten Fastensonntag offiziell seinen Dienst als Pfarrverweser in der Pfarreiengemeinschaft Bensberg/Moitzfeld angetreten. Dabei brachte er zum Ausdruck, dass er trotz aller bürokratischen Anforderungen seines künftigen Amtes in erster Linie Seelsorger sein will. „Pastor bin ich und will ich sein – von ganzem Herzen. Durch meinen priesterlichen Dienst ganz unterschiedliche Menschen mit Gott in Berührung zu bringen, mit ihnen und für sie zu beten, gemeinsam auf Gottes Wort zu hören und darin Maß und Orientierung für das Handeln zu finden, das ist mir sehr wichtig und steht an erster Stelle“, erklärte der Geistliche vor rund 150 Gästen – Gemeindemitglieder, Wegbegleiter aus früheren Lebensabschnitten und Mitbrüder.

Zuvor war er von seinem Vorgänger, Pfarrer Harald Fischer, mit einer kurzen und launigen Ansprache in seinem neuen Amt begrüßt worden. Der Leitende Pfarrer an der Pfarrgemeinde St. Marien in Kürten hatte die Aufgabe des Pfarrverwesers im Seelsorgebereich Bensberg/Moitzfeld im Oktober 2023 übernommen. Die zurückliegenden fünf Monate in St. Joseph und St. Nikolaus seien stets von einem guten und konstruktiven Miteinander geprägt gewesen, resümierte Fischer, der sich dafür bei der Gemeinde bedankte und seinem Nachfolger ein erfolg- und segensreiches Wirken wünschte.

Auf das, was Gemeinschaft ausmacht und „uns alle verbindet“, hob auch Kirchner ab, als er die Gemeinde nach der Eröffnung des Gottesdienstes zu einem gemeinsamen Taufgedächtnis einlud. Das Zeichen war mit Bedacht gewählt, jährte sich doch am 3. März sein eigener Tauftag. Und auch in der Predigt gab es kurze Einblicke in die Biografie des Geistlichen, der vor 35 Jahren in Essen zum Priester geweiht wurde und nach mehreren Stationen im Ruhrbistum und einem kürzlich erfolgten Inkardinierungsverfahren nun dem Erzbistum Köln angehört.

Hauptsächlich erläuterte Kirchner in seiner Predigt aber, wie er sein Amt als Pfarrverweser ausfüllen will – im Spannungsfeld zwischen den hochgesteckten Erwartungen der Gemeinde und den eher enggesteckten Grenzen des Amtes: Dass viele Menschen aus Bensberg und Moitzfeld sich sehnlichst wieder „ihren“ Pastor wünschen, sei durchaus verständlich. Als Pfarrverweser ist sein Einsatz jedoch temporär und mit dem Auftrag verbunden, in den kommenden Jahren mit der Pfarreiengemeinschaft Bensberg/Moitzfeld den Übergang des Seelsorgebereichs in die künftige Pastorale Einheit Bergisch Gladbach zu gestalten. Sobald dieser Übergang vollzogen ist, endet zunächst auch sein Dienst vor Ort. Diese großen Herausforderungen, so Kirchner, „können wir alle nur in einem guten und konstruktiven Miteinander bewältigen, das von Transparenz, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, gegenseitigem Respekt und von Vertrauen geprägt ist.“

Im Anschluss an den Gottesdienst drückten die Vertreter von Kirchengemeindeverband und Pfarrgemeinderat in ihren Grußworten den Wunsch nach einer guten Zusammenarbeit zwischen den Gremien und dem Pfarrverweser aus. Dr. Werner Schwamborn sicherte Kirchner die „konstruktive, vertrauensvolle und effiziente“ Unterstützung des KGV bei der Bewältigung der künftigen Aufgaben zu. Für ein Miteinander auf Augenhöhe bei der Gestaltung der Pastoralen Einheit sprach sich Dr. Norbert Stricker als Vertreter des PGR aus. An den neuen Pfarrverweser gewandt, erklärte er: „Sie konnten in den letzten zwei Jahren erfahren, wie unsere Gemeinden geprägt sind von großer Selbstständigkeit, Eigeninitiative und der Bereitschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung. Diese gilt es auch in Zukunft zu erhalten und zu stärken.“

Als Vertreter der evangelischen Schwestergemeinde würdigte Pfarrer Samuel Dörr die gute und langjährig gewachsene ökumenische Zusammenarbeit vor Ort. Dem Amtskollegen wünschte er viel Erfolg und Tatkraft für die künftigen Vorhaben – und auch den Mut, unmöglich Erscheinendes anzugehen.

Zur Begrüßung des neuen Pfarrverwesers hatte der KGV im Anschluss an die Messe zu einem Empfang in den Pfarrsaal geladen – das heitere Vorfrühlingswetter färbte auch auf die Stimmung der Gäste ab, die drinnen und draußen noch lange beim „Klaaf“ zusammenstanden.

Text – Martina Martschin

Fotos – Beatrice Tomasetti