Pfarrer Axel Hammes feierte silbernes Priesterjubiläum

Es ist der Ort, an dem Pfarrer Dr. Axel Hammes regelmäßig jeden Sonntag um 8 Uhr anzutreffen ist, wenn er dort die Eucharistie feiert. Daher war es auch naheliegend, die Edith Stein-Kapelle im Bensberger Kardinal Schulte-Haus für den 25. Jahrestag der eigenen Priesterweihe zu wählen. Und die erwartbar heißen Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke am vergangenen Sonntag hielten weder große Teile der Bensberg-Moitzfelder Pfarreiengemeinschaft noch Weggefährten aus den unterschiedlichsten Lebensstationen des Jubilars davon ab, seiner Einladung zu diesem besonderen Fest zu folgen, so dass der Kirchenraum die große Gästeschar aus Nah und Fern kaum fassen konnte. Im Anschluss an den Gottesdienst setzte sich die Feier bei strahlend blauem Himmel im Freien unter aufgespannten Sonnenschirmen und an vielen aufgestellten Stehtischen fort. Zusätzlich lud das weitläufige Außengelände rund um die Kapelle mit seinen wohltuenden Schattenplätzen die vielen Menschen zur Begegnung mit dem Jubilar, aber auch untereinander ein.

Und so bot dieses von Pfarrer Hammes liebevoll ausgerichtete Fest vielerlei Gelegenheit, die Menschen aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen des Gastgebers – darunter auch Gremienvertreter aus Pfarrgemeinderat und Kirchengemeindeverband – miteinander ins Gespräch zu bringen und zu zeigen, dass der beliebte Seelsorger nach anderthalb Jahren an seiner neuen Wirkungsstätte im Bergischen längst angekommen ist. Jedenfalls war neben den vielen herzlich vorgetragenen Glückwünschen immer wieder auch zu hören, wie sehr er für sein pastorales Angebot von den Gläubigen am Ort geschätzt wird.

In seiner Predigt dankte Kreisdechant Norbert Hörter dem Mitbruder für seinen priesterlichen Dienst und würdigte anhand der von Hammes bewusst zu diesem besonderen Anlass ausgewählten Texte dessen exegetische Expertise als Lehrbeauftragter in der Diakonen- und Priesterausbildung. Hammes gehe es darum, so Hörter, Gott zum Sprechen zu bringen, dabei stets den eigenen Glauben zu teilen und nach dem Vorbild Jesu Christi den Einzelnen innerhalb der großen Gemeinschaft niemals aus dem Blick zu verlieren – weder in seinem Dienst als Ausbilder und Homilet, noch sei das bei seiner früheren Aufgabe als Spiritual im Bonner Collegium Albertinum so gewesen oder jetzt als Subsidiar an St. Nikolaus und St. Joseph.

Stark geprägt sei er sowohl von der karmelitischen als auch von der jesuitischen Spiritualität, so dass für ihn das Leben, der Glaube und die Lehre eine Einheit bildeten und er in dieser Haltung mit den ihm anvertrauten Menschen gemeinsam unterwegs sei. Gleichwohl, betonte Hörter, gehe es ihm wie damals dem Apostel Paulus darum, die Menschen nicht zu überfordern, sondern ihnen nur das abzuverlangen, was er selbst bereit sei zu leben. „Eine Gemeinschaft von Christen, eine Kirche, die aus der Gewissheit ihres Glaubens an den gekreuzigten und auferstandenen Christus lebt, kann Türöffner für Christus sein. Und jeder von uns“, formulierte Hörter, „sollte ihn begreifbar und berührbar machen. Das ist unsere Berufung.“ Axel Hammes sei dieser Berufung gefolgt, unterstrich er: in der Begleitung von Menschen, in der Verkündigung, bei der Feier der Sakramente und als Vorsteher der Liturgie. „Dabei ist Dir die Heilige Schrift zur Quelle geworden“, wandte er sich dem Mitbruder zu. „Es ist der Herr, der uns in diese Wirklichkeit hineinführt, so dass wir ihn jeden Tag mit jeder Faser unseres Seins erfahren dürfen.“

Im Namen der Gemeinde, die dem Jubilar eine noch von Paramente Schmitt zu gestaltende Stola mit Symbolen des Heiligen Nikolaus und der Heiligen Edith Stein schenkt, sprach der PGR-Vorsitzende Martin Brochhaus. „Wir sind sehr froh, dass Sie bei uns Heimat gefunden haben und unser Gemeindeleben bei Gottesdiensten, Taufen, Beerdigungen, aber auch mit Ihren Angeboten im Rahmen der Gesprächsreihe ‚Wegzehrung’ bereichern und uns darüber hinaus als vertrauensvoller Gesprächspartner für die Seelsorge zur Verfügung stehen“, würdigte er das Engagement von Pfarrer Hammes. Gleichzeitig wünschte er ihm, dass er in dieser Gemeinde Wurzeln schlagen könne und sie mit seinem tiefen Vertrauen in Gottes Wirken auch weiterhin – gerade in diesen schwierigen Zeiten – bereichere.

Der Jubilar selbst stellte das Thema „Dankbarkeit“ ins Zentrum dieser Feier. So viele Menschen, Lebensstationen und -wege seien ihm in Vorbereitung auf diesen Tag in den Sinn gekommen, die ihn dankbar zurückschauen ließen, stellte er fest. So erinnere sich zum Beispiel noch lebhaft an den 16. Mai 1988, als er vom damaligen Weihbischof Hubert Luthe just in dieser Kapelle die Beauftragung zum Lektor und Akolythen erhalten habe, womit sich für ihn nun ein Kreis schließe. Als symbolischen Akt entzündete Hammes gleich zu Beginn des Gottesdienstes seine Primizkerze und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sie ihm auch noch in den nächsten 25 Jahren seines Dienstes den Weg leuchten werde.

Der versammelten Gemeinde dankte er für die herzliche Aufnahme in Bensberg und Moitzfeld – „Ich habe das Gefühl, willkommen zu sein“ – und dem Kirchenchor unter der Leitung von Regina Körber für die musikalische Gestaltung der Liturgie: „Das freut mich wirklich sehr, denn ich singe ja selbst so gerne.“ Er dankte den Messdienern, die „vorbildlich am Start“ gewesen seien, Norbert Hörter für die Festpredigt und seiner Familie. Namentlich erwähnte er in besonderer Weise drei bereits verstorbene Priester – Alfons Lüttgenau, Johannes Lüdenbach, Herbert Schlömer – und seine erst im vergangenen Jahr verstorbene Mutter Anna-Elisabeth Hammes, die seinen Weg zum Priester geprägt und mit großem Einfühlungsvermögen begleitet und gefördert hätten.

Abschließend formulierte Pfarrer Hammes nochmals sein Herzensanliegen als Seelsorger: „Der Spur Jesu folgt ein Mann der Kirche nur, wenn er zuerst den Einzelnen sieht und ihn niemals einem System opfert. Der konkrete Mensch ist unser erster Auftrag.“ Seelsorge müsse in die innere Freiheit führen, die für einen Christen nicht beliebig, sondern „wild entschlossen“ sei. „Erst diese Freiheit macht es möglich, dass wir offen miteinander um den Glauben ringen – und nicht mit einer Schere im Kopf denken und reden.“ Diesem Anspruch fühle er sich verpflichtet, betonte Hammes, „mit voller Leidenschaft, weil ER mich unentwegt ruft und es sich nicht nehmen lässt, Herr der Kirche zu sein und zu bleiben“.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti