„Öffne Deine Tür und ein Freund wird bei Dir sein!“

In beiden Gemeinden empfangen insgesamt 59 Kinder die Erste Heilige Kommunion

„Eine offene Tür und ein freundliches Lächeln sind Zeichen, die jeder versteht. Sie sind deshalb so universell und allgemein verständlich, weil sie zum Ausdruck bringen, was allen Menschen gemeinsam ist: das Bedürfnis nach Angenommensein, das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, nach Beziehung zu anderen.“ Pastoralreferent Leonard Schymura setzt bei der Vorbereitung der Erstkommunionfeiern, die am morgigen Sonntag in St. Joseph und am Fest Christi Himmelfahrt in St. Nikolaus stattfinden, auf die einfachen Botschaften, mit denen er die Kinder, aber auch ihre Familien erreichen möchte. Insgesamt sind es in diesem Jahr 59 Kinder – 17 in Moitzfeld und 42 in Bensberg – die sich auf diese Einladung unter der Überschrift „Öffne Deine Tür und ein Freund wird bei Dir sein“ eingelassen haben.
 
„Jeder von uns möchte dazugehören dürfen und niemand wünscht sich, ausgeschlossen zu werden. Jeder von uns möchte in seiner Umgebung zu den gern gesehenen Gästen gehören, und wir freuen uns alle, wenn uns auf der anderen Seite der Wohnungstür Menschen begegnen, die uns zeigen, dass wir willkommen sind“, führt er den Grundgedanken seiner Katechese aus. Die Sprache des christlichen Glaubens sei voller solcher Zeichen und Symbole. Manche von ihnen seien nicht mehr allgemein verständlich, so dass zu ihnen erst der Zugang gefunden werden müsse. Was in der Erstkommunionvorbereitung angesichts der Tatsache, dass viele Kinder bisher kaum religiöse Erfahrungen gemacht hätten, eine große Herausforderung darstelle, resümiert Schymura die letzten Wochen und Monate, in denen er intensiv Kontakt mit den Kindern hatte. Denn ein Hauptanliegen des Seelsorgers ist, den Kinder begreifbar zu machen, dass Jesus in den Zeichen von Brot und Wein seine Hingabe und seine Liebe zu jedem einzelnen Menschen deutlich macht, und sie gleichzeitig dabei spüren zu lassen, dass Gott sie persönlich zur Freundschaft einladen möchte.

„Meine Überzeugung ist, dass wir in der Erstkommunionkatechese eine Elementarisierung von Erfahrungen und Zugängen brauchen. Dies bedeutet nicht, dass die Inhalte des Glaubens ‚kindlich’ aufgefasst, reduziert oder gar banalisiert  werden. Es geht vielmehr darum, bei den Lebenserfahrungen der Kinder anzusetzen, sie neugierig zu  machen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Jedem Lernen geht die Erfahrung mit allen Sinnen voraus – so auch, wenn wir uns mit den wesentlichen Themen und der Kernbotschaft des Glaubens beschäftigen.“ Das Bild der offenen Tür helfe dabei. Denn es sei den Kindern aus ihrer Lebenswelt vertraut. Zudem versinnbildliche es die Erfahrung, eingeladen und angenommen zu sein. „Indem wir an die konkreten Lebenssituationen anknüpfen, die für die Kinder mit diesem Bild verbunden sind, fällt es leichter, die Botschaft von der Einladung Gottes an uns Menschen verständlich zu machen.“

In der Zeit der Vorbereitung auf das große Fest war dem Theologen wichtig, die Kinder möglichst oft von ihren Erfahrungen erzählen zu lassen. „Wir wollten sie auf dem Weg der Kommunionvorbereitung nicht nur an die Hand nehmen, sondern aktiv beteiligen. Sie sollten Kirche als Gestaltungsspielraum erleben; als einen Raum, in dem sie wirklich die Einladung zur Gemeinschaft mit anderen und mit Gott erleben können. Sie sollten mit allen Sinnen spüren können, dass Glauben gut tut, dass Gemeinschaft sie trägt und dass Jesus ihnen ein Freund ist.“

Zu der Vorbereitungszeit in den einzelnen Gruppen gehörten verschiedene Treffen und Aktionen mit Gemeinschaftscharakter, eine Fahrt in die Jugendherberge und vor allem die Familiengottesdienste, bei denen die Kinder nicht nur Zuschauer waren, sondern vor allem auch beteiligt wurden, so dass das gemeinschaftliche Miteinander zu einem wesentlichen Erfahrungsort für sie werden konnte. Einer der methodischen Schwerpunkte dieses Konzepts, Kinder auf dem Weg der Kommunionvorbereitung am Geschehen zu beteiligen, lag im gemeinsamen Musizieren und Singen. Mit einfachen, leicht erlernbaren und rhythmisch ansprechenden Liedern ließen sich die Drittklässler begeistern; einfache Texte, nahe an Sprachgebrauch und Lebenswelt der Kinder, ermöglichten darüber hinaus einen ganz eigenen Zugang zum Glauben. Eine sehr grundlegende Unterstützung erfuhr Pastoralreferent Schymura dabei in der Zusammenarbeit mit Eva Cox aus Rösrath, die ihre langjährigen guten Erfahrungen in der musikalischen Arbeit mit Kindern mitbrachte. Ihr ist es auch zu verdanken, dass aus den Ideen der Kinder eine ganz eigenes Lied zur Erstkommunion entstanden ist, das die Kinder wie eine Art Mottolied bei ihrer Feier präsentieren werden.

Text – Beatrice Tomasetti
Foto – Leonard Schymura

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