„Klagemauer“ in St. Nikolaus – Aktion in der Fastenzeit

Inspiriert von der originalen Klagemauer, einer der bekanntesten religiösen Stätten des Judentums in der Jerusalemer Altstadt, hat ein Arbeitskreis der Gemeinde zur Planung und Durchführung von Ideen in der Fastenzeit im Eingangsbereich von St. Nikolaus ebenfalls eine „Klagemauer“ aufgebaut.

Bis zum Osterfest sollen die in einer Ecke aufgeschichteten und mit einer entsprechenden Erklärung versehenen Ziegel dazu einladen, alles, was einen gerade bewegt, auf einen Zettel zu schreiben, diesen zusammenzurollen und – nach dem berühmten Vorbild – in die Ritzen und Spalten der Mauersteine zu stecken, um dort eine persönliche Last abladen und sie an diesem Ort lassen zu können. Das können Gebete, Wünsche, Hoffnungen und Danksagungen sein. „Die kleinen Schriftstücke werden in der Osternacht ungelesen im Osterfeuer verbrannt“, erklärt Arbeitskreis-Mitglied Brigitta Kindervater dazu. „So soll sich alles Sorgen, Bitten und Danken in Licht und Wärme verwandeln und zu Gott aufsteigen.“

Die Klagemauer in Jerusalem – hebräisch: Kotel HaMa’arawi (Westmauer) – ist eine für die Juden heilige Stätte und steht auf dem Tempelberg. Für Hunderte, die dort täglich zusammenkommen, um zu beten, ist sie der Erinnerungsort an den Bund Gottes mit dem Volk Israel und daher eine der für den jüdischen Glauben bedeutendsten Stätten.

Text – Beatrice Tomasetti
Foto – Brigitta Kindervater