An diesem Mittwoch wird Kaplan Clemens Neuhoff in St. Nikolaus noch ein letztes Abendgebet leiten, dann aber sind seine drei Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Bensberg-Moitzfeld auf den Tag genau vorbei. Am vergangenen Sonntag wurde er bereits von Pfarrverweser Norbert Hörter offiziell verabschiedet, am 1. September wechselt er auf die neue Kaplanstelle in Kaarst-Büttgen.
Hörter bescheinigte Kaplan Neuhoff, „wirkliches Interesse an den Menschen zu haben, um sie mit Christus in Berührung zu bringen“. Wörtlich sagte er: „Ich habe Dich als einen jungen Priester erlebt, der mit dem Herzen in Bensberg und Moitzfeld unterwegs war, und danke Dir herzlich für Deinen Dienst und unser gemeinsames Wirken im Seelsorgerteam. Gottes reichen Segen für Deine Zukunft in Kaarst!“ Schmunzelnd fügte er noch hinzu: „Und mit Deinem neuen Motorrad bist Du ja auch schnell wieder bei uns.“ Damit spielte er darauf an, dass Neuhoff erst kürzlich ein neues Hobby für sich entdeckt und den Motorradführerschein gemacht hatte, und überreichte ihm dafür als Geschenk der Pfarrei einen Gutschein.
Für den Pfarrgemeinderat würdigte Vorstandsmitglied Brigitta Kindervater den scheidenden Seelsorger, der sich in seiner Bensberg-Moitzfelder Zeit über die Feier von Gottesdiensten hinaus auch als Katechet in der Erstkommunion- und Firmvorbereitung, als Ansprechpartner für die Messdiener und Pfadfinder sowie als Begleiter der Alpha-Kurse engagiert hat. Besonders aber hätten ihm, so Kindervater, die alten und kranken Gemeindemitglieder am Herzen gelegen, denen er die Krankenkommunion gebracht habe. In der Pandemie sei außerdem seine ausgesprochene Technik-Affinität der Gemeinde zugute gekommen: Dank der Installation und Betreuung eines eigenen Streamteams könnten seit Corona die Sonntagsgottesdienste aus St. Nikolaus und auch das Abendgebet am Mittwoch immer live übertragen werden, so dass auf diese Weise die Menschen trotz der lange geltenden Kontaktbeschränkung in Verbindung mit der Gemeinde bleiben konnten. Im Namen des PGR dankte Kindervater Kaplan Neuhoff für seine Zugewandtheit, sein stets offenes Ohr, seine Hilfsbereitschaft und sein pastorales Engagement.
Mit der Auffüllkanne für Motorräder, die sie dabei in der Hand hielt und die dennoch mehr symbolischen Charakter haben sollte, sprach dann auch die Gremienvertreterin Neuhoffs Leidenschaft fürs Motorradfahren an und warb damit nochmals gleichzeitig um die eine oder andere Spende, die sich der 30-Jährige statt persönlicher Geschenke für sein Ausbildungsseminar „Redemptoris Mater“ in Bonn gewünscht hatte. Abschließend wünschte Kindervater Kaplan Neuhoff für seine neue Einsatzstelle „weiterhin viel Elan, Freude und Zuversicht“. Und fügte hinzu: „Damit Du als Werkzeug Gottes den Menschen zu Diensten sein kannst. Auf dass sich auch in Kaarst Menschen vom Kraftstoff der froh machenden Botschaft auffüllen und sich so von Gott berühren lassen.“
„Sie haben mir meinen Start hier leicht gemacht“, dankte Clemens Neuhoff seinerseits allen Anwesenden. „Das war eine optimale Ausbildungsstelle“, betonte er in seinen Abschiedsworten am Ende der Messe. Er sei vielen wunderbaren Menschen begegnet, mit denen er hätte zusammenarbeiten dürfen, und blicke auf viele schöne Erfahrungen in den letzten drei Jahren als Seminarist, Diakon und Priester zurück. Ein letztes Mal bat er dann die Gemeinde um ihr Gebet: „Für mich und für unsere Kirche.“
Bis in den Nachmittag hinein wurde nach dem Gottesdienst auf dem Kirchplatz noch fröhlich weitergefeiert. Bei Kölsch und Grillwürstchen, für die die große Gruppe der Messdiener sorgte, nutzten viele Gemeindemitglieder die Gelegenheit, sich noch persönlich von „ihrem“ Kaplan zu verabschieden. Auch die Mitbrüder aus St. Laurentius, Pfarrer Hörter, Pfarrer Kirchner und Kaplan Wojciechowskisowie der Bensberger Subsidiar Börsch – alle hatten konzelebriert – mischten sich unter die Umherstehenden und standen noch lange für Gespräche bereit.
Text und Fotos – Beatrice Tomasetti