Bei den Damensitzungen der kfd in Moitzfeld sorgte ein abwechslungsreiches Programm für gute Unterhaltung
„Kumm loss mer fiere“ hieß es am 14. und 15. Februar wieder bei der kfd Moitzfeld. Mit ihren beiden Damensitzungen eröffnete sie auch in diesem Jahr den Pfarrkarneval. Und wie gewohnt gab es für Alt und Jung viel zu sehen, zu lachen und zu staunen. Das umfangreiche Programm überzeugte durch einen bunten Mix aus bekannten Talenten und frischen Impulsen.
„Schon wieder ein Jahr um“, wunderten sich „Minna“ Agnes Hessler und ihre kecke Assistentin „Finchen“ (Doris Eck). Rückblickend stellten sie fest, dass sich zwar in der Gemeinde manches tut, in der Kirche aber noch immer wenig bewegt. Den Zölibat solle man doch nun endlich einmal abschaffen, „damit unser Pfarrer demnächst mit einer Ehefrau auf dem blauen Sofa sitzen kann.“ Der so Angesprochene hatte jedoch eine Erwiderung parat: Nur der Ehelosigkeit sei es schließlich zu verdanken, dass er mit so vielen Frauen nach Herzenslust Karneval feiern könne, meinte Pfarrer Süß augenzwinkernd und überreichte jeder Anwesenden eine Rose als Valentinsgruß.
Dem „Rosenkavalier“ folgte der traditionelle Auftritt der Seniorentanzgruppe unter der Leitung von Gisela Pütz. Auch in diesem Jahr bewiesen die Damen mit ihrer schwungvollen Darbietung, dass die Freude an der Bewegung keine Frage des Alters ist.
„Augen auf beim Immobilienkauf!“ hieß es anschließend, als ein ältliches Fräulein (Maria Theresia Opladen) mit Hilfe einer gerissenen Maklerin (Rosi Schu) versuchte, ihre heruntergekommene Immobilie möglichst lukrativ an den Mann oder die Frau zu bringen. Beide Darstellerinnen ernteten viel Applaus und bewiesen, dass auch Bensberger Talente im Moitzfelder Sitzungskarneval willkommen sind: „Manches, was aus Bensberg kommt, ist auch gut“, staunte die „Minna“.
Alpenländische Atmosphäre verbreitete die Riege der kfd-Mitarbeiterinnen mit ihrem Auftritt. Ein Baumstamm wurde auf der Bühne zersägt; Instrumente wie ein (fast) originales Alphorn und ein Waschbrett als Zither sorgten für echten Lokalkolorit. Da fiel es kaum ins Gewicht, dass die Resi nicht mit dem Traktor, sondern nur mit einem Rollator abgeholt wurde.
Auf welche Weise würden Max und Moritz in heutiger Zeit ihr Unwesen treiben? Darauf gab kfd-Vorstandsfrau Gabi Jacobs in ihrem Vortrag eine überzeugende Antwort: Sie würden als Marketingexperten die Geschäftswelt aufmischen. Denn manches, was uns die „schöne“ neue Welt des Konsums bietet, erscheint wie ein böser Streich aus dem Repertoire der beiden Spitzbuben.
Für frischen Wind sorgten die Newcomer dieses Jahres: Als „Funny chins“ ließ eine Gruppe junger kfd-Frauen wortwörtlich die Puppen tanzen – und beeindruckten dabei durch vollen Körpereinsatz. Mit einem ausdrucksstarken Bärentanz zeigte eine weitere Frauentruppe, die im letzten Jahr erstmals in Moitzfeld aufgetreten ist, wie man eine Karnevalssitzung in vollem (Bauch-)Umfang genießen kann. Bärenstark, die Damen – und erfreulich, dass mit diesen beiden Gruppen die nächste Generation von Jeckinnen am Start steht, um die Tradition des kfd-Karnevals weiterzuführen und neue eigene Akzente zu setzen.
Was hat künstliche Intelligenz mit Männern zu tun? Dieser brisanten Frage gingen Lia Gebauer und Elvira Damm-Linke in ihrem Sketch nach. Mithilfe eines Smartphones gelang es ihnen, den biederen Gatten in einen Super-Mario umzuprogrammieren. Unterstützt wurden sie dabei durch Lias Ehemann Achim. (Seine Devise: Wenn ich schon durch den Kakao gezogen werde, will ich wenigstens dabei sein ….)
Den letzten großen Rätseln unserer Zeit spürte Uta Kauer in ihrem Vortrag nach. Beim Lösen eines Kreuzworträtsels geriet sie ins Philosophieren über die wichtigen Fragen des Lebens: Von den einfachen Aufgaben („Lebensende mit drei Buchstaben? – EHE!“) bis hin zu anspruchsvolleren Themen („Schreckgespenst für die katholischen Bischöfe mit 15 Buchstaben? – DIAKONAT DER FRAU!“) löste sie alle Probleme souverän und bewies einmal mehr ihr rednerisches Können.
Den Abschluss der diesjährigen Veranstaltung bildete die Moitzfelder Damengruppe, die seit Jahren mit ihrer unbewältigten Midlife-Krise die Lachmuskeln des Publikums reizt. Was die Hofsänger für Mainz, ist dieses Sextett mittlerweile für den kfd-Karneval. In ihren gekonnten Gesangsdarbietungen widmen die Frauen sich meist dem Thema „Männer“. Auch diesmal ging es um die leidige Frage, wie jede ein passendes freilaufendes Exemplar finden und an sich binden könne.
Das Trio um Frank Kramm sorgte wie gewohnt für den musikalischen Rahmen, für manche humoristische Einlage – und dafür, dass die jecken Frauen noch bis in den späten Abend ausgelassen tanzten und sangen.
Ein besonderes Lob gilt auch allen Helferinnen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben: Von der aufwändigen Dekoration über die leckeren Speisen und Getränke (den unverzichtbaren Eierlikör!) bis hin zu den fantasievollen Kostümen ist alles „handjemaht“. Eine Teamleistung der kfd Moitzfeld, auf die sie stolz sein darf.
Text – Martina Martschin
Fotos – Günter Keller