In beiden Gemeinden erzielten die Sternsinger das großartige Ergebnis von insgesamt über 22.000 Euro
„Faire Löhne“, „Mini-Kredite“, „Schulprojekte“ und „Selbsthilfegruppen“ – diese Forderungen stehen auf den weißen Pappschildern, die die Sternsinger im zentralen Gottesdienst der diesjährigen Sternsinger-Aktion von St. Nikolaus in die Höhe halten. Noch einmal spielen sie mit ein paar wesentlichen Kernaussagen zum diesjährigen Engagement, das sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien wendet, auf den Stufen des Altares nach, um was es im Wesentlichen geht. Dabei schlüpfen sie in die Rolle von etwa 60 Millionen Kindern in Indien, die nicht – wie jetzt gerade die Mädchen und Jungen auf den Stufen freiwillig und aus Lust am Basteln – ein kleines Freundschaftsband knüpfen. Nein, viele dieser Kinder nehmen beispielsweise als Teppichknüpfer ihre Welt nur durch einen dichten Vorhang aus Fäden wahr – zehn Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Weil ihre Familien arm sind, müssen sie zum Lebensunterhalt beitragen, denn vom Tagelohn ihrer Väter kann eine mehrköpfige Familie nicht leben. Der Zugang zu Bildung ist ihnen dadurch verwehrt; sie besuchen keine Schule, und zum Spielen bleibt auch kaum Zeit.
Hilfe von Kindern für Kinder – das ist in jedem Jahr neu um den 6. Januar herum, dem Fest der Heiligen Drei Könige, das Anliegen des Aachener Kindermissionswerk, das dazu aufruft, Solidarität mit in Not lebenden Gleichaltrigen weltweit zu zeigen. Fast 100 Mädchen und Jungen sind auch diesmal wieder in Bensberg und Moitzfeld dieser Einladung gefolgt und haben sich von der 1959 ins Leben gerufenen Benefiz-Idee anstecken lassen. Drei Tage lang waren sie von Haus zu Haus unterwegs, um ihren Beitrag zu diesem Projekt zu leisten. Nun steht fest: Mehr als 22.000 Euro haben sie dabei insgesamt an den Türen ersungen und damit wieder einmal ein großartiges Ergebnis erzielt. Auf 7.220 Euro beläuft sich bislang das Spendenergebnis von St. Joseph, auf 15.140 das von St. Nikolaus.
„Hut ab für ein solches Engagement, Ihr habt den Segen nicht nur zu uns in unsere Häuser gebracht, sondern auch zu den vielen Kindern in Indien, die auf Eure Unterstützung angewiesen sind“, würdigte Pfarrer Andreas Süß diesen Einsatz und dankte allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die an diesem Ergebnis beteiligt sind. Mit dieser Summe hätten alle einen großartigen Beitrag geleistet, damit Kindern in Not auf der ganzen Welt geholfen werden könne.
„Bleibt der Aktion weiterhin treu – denn die Kinder, denen es nicht so gut geht, profitieren von Eurem Engagement!“ Das gab Brigitta Kindervater den vielen kleinen und großen Königen mit auf den Weg. Während in Moitzfeld die Sternsingeraktion von der KjG organisiert wird und sie rund um St. Joseph die vielen Helfer – auch für ein „Kakao-Taxi“ und eine Pause mit warmem Mittagessen – auf die Beine stellt, hatte in Bensberg Brigitta Kindervater 13 Jahre lang die Verantwortung für die Koordination und den Ablauf der Sternsinger-Aktion inne. Nun hat sie den Stab in andere Hände gegeben. Ein neues Kernteam mit Silvia Gwozdz, Anna Kroppenberg, Almut Nebel und dem neuen Ansprechpartner André Nebel hat die Nachfolge angetreten und ist erreichbar unter sternsinger-bensberg@web.de – auch für weitere Interessenten an einer Mitarbeit.
Text – Beatrice Tomasetti
Fotos – Beatrice Tomasetti und Heinz Pfeil