Zum Thema „Neugestaltung der kirchlichen Räume“ prüfte ein Expertenteam aus dem Generalvikariat die Gegebenheiten am Ort
Hoher Besuch aus Köln: Im Oktober war eine vierköpfige Gruppe des Generalvikariats zu Gast in Bensberg und Moitzfeld. Vor Ort ließen sich die Experten aus Köln die Inhalte des „Pastoralen Zukunftswegs“ erläutern, die hier erarbeitet worden waren. Nun entscheidet der Verwaltungsrat des Erzbistums über die weiteren Schritte zur Neugestaltung unserer kirchlichen Räume.
In intensiver und Monate langer Arbeit war das Konzept für die zukunftsfähige Gestaltung der kirchlichen Räume in St. Nikolaus und St. Joseph erarbeitet worden. Auf einer Gemeindeversammlung im Mai wurden die Überlegungen allen Gemeindemitgliedern vorgestellt. Viele Jugendliche und junge Erwachsene nahmen damals an der lebendigen Diskussion teil, die einige Fragen aufwarf, aber auch große Zustimmung deutlich machte.
Die endgültige Fassung dieses „Pastoralen Zukunftsweges“ – mit abgeleiteten Anforderungen an die Architektur und einer Dokumentation des Zustandes der Gebäude – wurde im Juni den zuständigen Stellen im Generalvikariat übersandt. Im September kam es dann zu einem ersten Ortstermin: Monsignore Markus Bosbach, Hauptabteilungsleiter „Seelsorgebereiche“ im Generalvikariat, wollte sich selbst ein Bild machen. Er zeigte sich interessiert und aufgeschlossen, stellte viele Fragen und hörte den Mitgliedern der Projektgruppe „Pastoraler Zukunftsweg“ aufmerksam zu. Zum Abschluss kündigte er an, dass die Anliegen weiterverfolgt würden und es im Oktober einen Besuch der zuständigen Fachkräfte des Generalvikariats geben werde.
Ein solches Expertenteam besuchte nun die Gemeinden: Aus der „Fachabteilung Bau“ kamen Abteilungsleiterin Katherin Bollenbeck, ihre Mitarbeiter Markus Igelmund und Tim Rake sowie Ronald Brings aus der „Fachabteilung Pastoral im Seelsorgebereich“. Dieser kam als Nachfolger von Dr. Bernhard Wunder, der die bisherigen Planungen seitens des Generalvikariates begleitet und unterstützt hat. Die Gäste aus Köln wurden von Pfarrer Andreas Süß sowie Vertretern beider Kirchenvorstände und des PGR empfangen und noch einmal über die wichtigsten Punkte des Konzepts informiert. Die Gruppe zeigte sich gut vorbereitet, erkundigte sich interessiert nach dem Entstehungsweg des Konzepts und äußerte sich lobend über die gründliche Erarbeitung und die intensive Einbindung aller Kirchenmitglieder. In Moitzfeld wurden Kirche und Krypta von St. Joseph genau in Augenschein genommen und die bestehenden Mängel und Lösungsvorschläge ausführlich erörtert. In Bensberg machte sich die Gruppe ein Bild von Kirche, Kirchenvorplatz, Pastoralbüro und Treffpunkt St. Nikolaus. An Ort und Stelle wurden Überlegungen zur Weiterentwicklung der kirchlichen Räume diskutiert.
Katherin Bollenbeck, die zum ersten Mal die Gemeinde besuchte, war sichtlich beeindruckt von der Lage und dem gesamten Umfeld von St. Nikolaus. Ihrer Ansicht nach sollte die architektonische Weiterentwicklung mit viel Gespür für dieses Areal und die bestehenden Gebäude erfolgen. In erster Linie müsse es darum gehen, das vorhandene Potenzial auszuschöpfen. In diesem Gespräch wurde außerdem deutlich, dass für die weitere Planung nun Architektur- und Städtebau-Spezialisten gefragt sind. Im nächsten Schritt sollen deshalb Fachleute auf Grundlage der pastoralen Überlegungen, der Raumbedarfe sowie der Rahmenbedingungen aus Städtebau und Denkmalschutz konkrete Realisierungsmöglichkeiten erarbeiten. Ein für diese Aufgabe sehr gut geeignetes Büro ist bereits gefunden und kann schnell beauftragt werden. Vorher jedoch muss noch die Freigabe durch den Vermögensrat des Erzbistums erfolgen. Bis Ende Dezember ist mit einer Entscheidung aus Köln zu rechnen – die Chancen auf eine Zusage stehen laut Katherin Bollenbeck nicht schlecht. Unabhängig von dieser Entscheidung kann die bereits im Generalvikariat beantragte Vorplanungsgenehmigung für die Umbauarbeiten in St. Joseph weiterverfolgt werden. Das stellten die Experten aus Köln erfreulicherweise klar.
Insgesamt hat die Besichtigung durch die Experten-Kommission gezeigt, dass beide Gemeinden auf einem guten Weg sind: Die bisherigen Ergebnisse finden nicht nur unter den Gemeindemitgliedern, sondern auch im Generalvikariat in Köln ein positives Echo. Eine gründlich erarbeitete, zukunftsfähige Lösung für die kirchlichen Räume in St. Joseph und St. Nikolaus braucht aber Zeit, Geduld und Beharrlichkeit.
Text – Martin Brochhaus
Foto – Beatrice Tomasetti