Gottesdienst zum Jubiläum der Alten- und Familienhilfe

Mit einem Gottesdienst hat die ökumenische Alten- und Familienhilfe Bensberg e. V. am Sonntag ihr 40jähriges Bestehen gefeiert. In der evangelischen Kirche Bensberg hatten sich viele Freunde und Förderer der AFH versammelt – darunter auch Mitwirkende der ersten Stunde. Pfarrer i. R. Heinz-Peter Janßen, der 1984 selbst zum Gründungsteam gehörte, und Prädikantin Claudia Heidkamp würdigten die Arbeit des Vereins, der sich im Sinne der Nachbarschaftshilfe um alte, kranke oder behinderte Menschen und deren Familien rund um Bensberg, Moitzfeld und Herkenrath kümmert.

„Bei der Gründungsversammlung im Dechant-Berger-Haus habe ich die Tragweite dieses Vorhabens noch nicht ganz erfasst“, erinnerte sich Janßen. Einige engagierte Gemeindemitglieder hätten dagegen schon damals erkannt, was buchstäblich „Not tat“: kranke und alte Menschen im Alltag zu entlasten und damit die Lücke zu schließen zwischen klassischer Nachbarschaftshilfe und der Unterstützung durch Wohlfahrtsverbände. Dank der Initiative der engagierten Gründer konnte das Projekt in Trägerschaft der örtlichen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden und dem Deutschen Roten Kreuz realisiert werden.  Und heute ist die Arbeit des Vereins wertvoller und notwendiger denn je, denn die Zahl der alleinlebenden älteren Menschen nimmt stetig zu.  „Die Alten- und Familienhilfe gehört zu jenen ermutigenden Elementen unseres gesellschaftlichen und gemeindlichen Miteinanders, wo etwas von Lebendigkeit und Fülle erlebbar wird“, so Janßen.

Er fasste das Leitbild der Alten- und Familienhilfe in dem bekannten Satz zusammen: „ubi caritas et armor, deus ibi est“ – wo Güte und Liebe gelebt werden, da ist Gott am Werk. Diesen Gedanken aufgreifend zitierte Prädikantin Claudia Heidkamp die Jahreslosung der evangelischen Kirche, ein Wort des Apostels Paulus aus dem 1. Brief an die Korinther: „Alles was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1 Kor 16, 14). Angesichts von Krieg und Gewalt in aller Welt sowie Hass und Hetze in den sozialen Medien hätten diese Worte nichts an Aktualität eingebüßt. Für Paulus habe die Liebe im Zentrum des christlichen Glaubens gestanden. Dabei ging es ihm um die selbstlose Liebe – die „Agape“, die einer Lebenshaltung gleichkomme. „Dieses christliche Verständnis hat unmittelbar mit der Arbeit der Alten- und Familienhilfe zu tun“, sagte die Prädikantin.

Bei der Rückschau auf die 40jährige Vereinsgeschichte und dankbarer Erinnerung allein wollte man es jedoch nicht belassen: „Ein Jubiläum ist keine Abschlussveranstaltung, sondern eine Etappe auf dem Weg, ein Innehalten und ein Kraftschöpfen – es fordert auf zum Blick nach vorn“, resümierte Janßen. Er gab sich zuversichtlich, was die Zukunft des Vereins betrifft: In diesem Engagement von Menschen sei das Wirken des Gottesgeistes spürbar, auf den man auch künftig vertrauen dürfe: „Mir scheint, wir haben allen Grund, im Rückblick auf die letzten 40 Jahre diesem Geist etwas zuzutrauen – und uns seiner Dynamik anzuvertrauen. Dann werden die kommenden Jahrzehnte der Alten- und Familienhilfe ganz sicher weiter unter dem Segen Gottes stehen.“

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor unter der Leitung von Hartmut Wlodarczyk, dem Projektchor (Leitung: Jörg Golletz) sowie Ludwig Goßner an der Orgel. Nach dem Gottesdienst waren Mitglieder, Freunde und Förderer der Alten- und Familienhilfe zu einem Empfang ins Gemeindezentrum eingeladen. Dort gab es viel zu erinnern und zu erzählen und – unter anderem dank einer von der Konditorei Kroppenberg gestifteten Jubiläumstorte – auch etwas zum Schlemmen. 

Text – Martina Martschin

Foto – Dieter Diekmann