Gelebte ökumenische Nachbarschaft

Am kommenden Sonntag findet zum zehnten Mal ein gemeinsames Gemeindefest statt

Ein abwechslungsreiches Programm für Jung und Alt haben sich auch in diesem Jahr wieder gemeinsam die Verantwortlichen der evangelischen Kirchengemeinde Bensberg und der katholischen Kirchengemeinden St. Nikolaus und St. Joseph ausgedacht. Denn in die zehnte Runde geht am kommenden Sonntag das ökumenische Gemeindefest, das diesmal ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums steht.

Beginn des Festes ist jeweils in der Kirche: Ausnahmsweise schon um 10 Uhr wird am 17. September die Sonntagsmesse in St. Nikolaus gefeiert. Und auch in der evangelischen Kirche beginnt zeitgleich der Gottesdienst mit der Aufführung eines Luther-Musicals durch die evangelische Kita. Danach – etwa um 11.15 Uhr – laden Pfarrer Andreas Süß und sein evangelischer Amtsbruder Wolfgang Graf zu einem gemeinsamen Segen ein.

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Ab dem frühen Mittag erwarten alle Teilnehmer dann Köstlichkeiten vom Grill, Kaffee, Kuchen bzw. Waffeln und Getränke. Eine Stellwand mit Luther-Zitaten lädt zum Nachdenken und Schmunzeln ein. Außerdem gibt es eine Rallye zur Kirchengeschichte für Kinder und Erwachsene, eine „Thesentür“ zum Anschlagen persönlicher Gedanken und Meinungen sowie eine szenische Darstellung des einstigen Streitgesprächs zwischen Luther und Kardinal Cajetan, in deren Rollen Pfarrer Süß und Pfarrer Graf schlüpfen.

Attraktionen können für manchen Besucher außerdem eine Kirchturmbesteigung von St. Nikolaus, eine Führung über den Bensberger Friedhof, musikalische Darbietungen der russischen Gruppe Chredo sowie Kreativangebote für Kinder durch Mitarbeiter der Grundschulen und der evangelischen Kita sein. Stände von Gemeinde-Gruppierungen bieten darüber hinaus reichlich Information über soziales Engagement und Interessensvertretungen, die immer wieder ehrenamtliche Neuzugänge suchen. Und natürlich ist auf dem Areal zwischen der Nikolaus-Kirche und der evangelischen Nachbarkirche reichlich Gelegenheit, mit Bekannten und Unbekannten ins Gespräch über Gott und die Welt zu kommen.

Gelebte Ökumene, die sich in vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten sichtbar wird, ist in beiden Gemeinden längst gute Tradition. Davon zeugen die ökumenische Fastengespräche, regelmäßige Ökumenefahrten, das im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindende ökumenische Kirchenfest und die gemeinsame Gestaltung von Schulgottesdiensten, des Weltgebetstages oder der Möhne-Messe am Weiberfastnachtstag. Auch die Alten- und Familienhilfe e.V. wird von Mitgliedern beider Konfessionen getragen – wie auch die Betreuung von Flüchtlingen in dem Arbeitskreis „Wir für neue Nachbarn“ und andere caritative bzw. diakonische Hilfsangebote. An der Verknüpfung bereits bestehender Angebote in der Jugend- und Seniorenarbeit, die sich bislang nur an die jeweils eigenen Gemeindemitglieder gerichtet haben, arbeiten beide Gemeinden ebenfalls weiterhin mit großem Interesse.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti

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