Seit Anfang dieses Jahres will die Initiative Maria 2.0 verstärkt auf die Ausgrenzung von Frauen in der katholischen Kirche aufmerksam machen. Mit Aktionen wie etwa dem einwöchigen Kirchenstreik im Mai sorgten die kritischen Kirchenfrauen bundesweit, so auch in Bensberg und Moitzfeld, für einiges Aufsehen. Mit Protestaktionen wollen die Frauen sich jedoch nicht begnügen: Zum Vortrag über das „Priestertum der Frau: Geht nicht, gibt’s nicht“ lädt die kfd St. Joseph am Donnerstag, 26. September um 19:30 in die Kirche St. Joseph ein. Die Diplomtheologin Maria Mesrian, ehrenamtliche Mitarbeiterin in einer Kölner Pfarrgemeinde und Aktivistin von Maria 2.0., wird bei einem „Informationsabend über die frohmachende Botschaft Jesu“ grundsätzliche Fragen rund um das Diakonat der Frau ansprechen und darüber mit den Gästen diskutieren.
Zu einer weiteren Veranstaltung lädt die kfd Köln ein. „Steht auf, schweigt nicht“ – unter diesem Motto ruft der Initiativkreis Maria 2.0. der Kölner St. Agnes-Gemeinde zu einer Menschenkette rund um den Kölner Dom auf. Am 22. September sind alle Katholikinnen und Katholiken eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen, die sich für Reformen in der katholischen Kirche einsetzt. Treffpunkt ist auf der Domplatte um 12.05 Uhr.
Der Initiativkreis von St. Agnes setzt sich – wie auch die zahlreichen Maria 2.0.-Aktionsgruppen in anderen Gemeinden – für eine geschwisterliche Kirche ein, in der Frauen und Männer, Priester und Laien gleichberechtigt sind und als Gemeinschaft der Glaubenden kirchliches Leben verantwortungsvoll mitgestalten.
In der Einladung zur Veranstaltung heißt es: „Wir wollen, dass allen Getauften und Gefirmten der Zugang zu allen Ämtern in der Kirche offensteht und Frauen nicht länger davon ausgegrenzt werden. Wir appellieren an Priester und Bischöfe, endlich mutige Schritte zur Veränderung bestehender Strukturen zu gehen und Reformen anzustoßen, um dem zunehmenden Glaubwürdigkeitsverlust entgegenzuwirken. Wir fordern, dass Täter und Vertuscher von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch zur Rechenschaft gezogen und strafrechtlich verfolgt werden.“
Dass Frauen in der katholischen Kirche keine Stimme besitzen, obwohl sie durch ihren vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz das kirchliche Leben mittragen, wollen die Kritikerinnen nicht länger hinnehmen. Sie fühlen sich mit ihren Begabungen wenig wertgeschätzt. „Die Geduld vieler Frauen ist erschöpft und viele zweifeln an der Kirche, für die ihr Herz schlägt“, heißt es von den Maria 2.0-Aktivistinnen.
Wer Interesse hat, an der Veranstaltung in Köln teilzunehmen, kann sich per Mail bei Uta Kauer (ukauer@gmx.de) melden. Sie kümmert sich um Abfahrtzeiten und Gruppentickets für die Bahn.
Text – Martina Martschin