Ehemaliger Gemeindepraktikant Takuro Shimizu zum Diakon geweiht

In einer feierlichen Liturgie ist Takuro Johannes Shimizu, der im Frühjahr 2021 für sechs Wochen ein Gemeindepraktikum in der Bensberg-Moitzfelder Pfarreiengemeinschaft absolviert hat, von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp in Neuss zum Diakon geweiht worden. Mitgefeiert haben diesen Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag auch vereinzelt Gemeindemitglieder aus St. Nikolaus, die den damals 26-Jährigen während seines Praktikums mit großer Anteilnahme begleitet hatten. Obwohl die Pandemie zu diesem Zeitpunkt pastorale Erfahrungen im direkten Kontakt mit Gemeindemitgliedern noch sehr eingeschränkt hatte, konnte der gebürtige Japaner von dieser Zeit profitieren und seinem Mentor, Pfarrer Andreas Süß, bei den vielfältigen Aufgaben eines Seelsorgers über die Schulter schauen, um ins pastorale Alltagsgeschäft einer Pfarrei hineinzuschnuppern und das große Aufgabenfeld eines Pastors kennenzulernen. Denn ein solches Praktikum ist Teil der Priesterausbildung und dient letztlich auch nochmals der Überprüfung des eingeschlagenen Berufungsweges zum Priester.

Im Alter von fünf Jahren war Shimizu mit seiner Familie nach Deutschland gekommen. Schon als Kind habe er sich für den christlichen Glauben interessiert, so berichtete er damals. Doch getauft wurde er erst als Zwölfjähriger. „2010 lernte ich zum ersten Mal die katholische Kirche näher kennen und empfing dann nach einem einjährigen Katechumenat in meiner Heimatstadt Neuss das Sakrament der Taufe“, so Shimizu. „Die darauffolgenden Jahre waren geprägt von der Frage nach dem Ruf Gottes in meinem Leben.“ Nach dem Abitur begann er dann in Bonn das Theologiestudium; ein Jahr später trat er ins Collegium Albertinum ein.

Im Vorfeld der Weihe hatten sich die drei Kandidaten, die in St. Marien, Neuss, die Diakonenweihe empfingen, zu ihrer Motivation geäußert und auch dargelegt, was es heißt, in einem Umfeld aufzuwachsen, das eine Berufung begünstigt oder eben auch nicht. Er wolle Gott und den Menschen in Freude und Demut und mit besten Kräften dienen, so hatte sich Takuro Johannes Shimizu dazu geäußert, „und ihnen die Liebe Christi durch mein Leben und meinen Dienst erfahrbar machen“. Kirche sei für ihn die große Gemeinschaft der Familie Gottes, „in der wir durch den Glauben und die Sakramente verbunden sind, unabhängig von nationaler Zugehörigkeit. Die Verbundenheit drückt sich auch in der weltweiten Gemeinschaft des Gebetes aus, auch wenn wir einander nicht persönlich kennen.“ Die Weihe zum Diakon sei für ihn wie eine zweite Taufe, hatte er bekannt und hinzugefügt: „Seit meiner ersten Begegnung mit der Kirche war ich vom Priesterberuf begeistert.“

Zentraler Höhepunkt in diesem Weihegottesdienst war das Bereitschaftsversprechen der Kandidaten, das sie vor dem Altar abgaben. Nach der Allerheiligenlitanei legte Weihbischof Schwaderlapp ihnen dann die Hände auf und sprach das Weihegebet. Schließlich wurden ihnen Stola und Dalmatika angelegt, bevor sie aus der Hand des Bischofs das Evangeliar empfingen.

Vor dem Schlusssegen betonte Schwaderlapp noch einmal, dass Priestersein ein großes Abenteuer sei, das nicht immer unbedingt einfach sei, wie er selbst in seinem nun bald 30-jährigen Priesterleben erfahren habe, Gott aber entfalten, zur Größe und Fruchtbarkeit bringen wolle, was in einem jeden stecke.

Als neu geweihter Diakon darf Shimizu nun predigen, taufen, trauen und beerdigen. Nach einem weiteren Jahr in seiner Ausbildungsgemeinde wird er im kommenden Jahr zum Priester geweiht.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti