„Frieden! Im Libanon und weltweit“ – so lautet das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion, an der sich auch wieder viele Kinder und Jugendliche aus St. Nikolaus und St. Joseph beteiligen.
In Bensberg werden am Donnerstag, dem 9. Januar, Kinder auf dem Wochenmarkt stehen, um dort den Menschen den Segen zu bringen. Am Freitag werden dann Gruppen der Katholischen Grundschule Eichelstraße in Institutionen – Kitas und Altenheime etc. – unterwegs sein. Und am Samstag sowie am Sonntag ziehen die Kinder dann – wie üblich – von morgens an bis zum Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen von Haus zu Haus, um an den Türen für die Kinder im Libanon zu sammeln und auf diese Weise ihre Solidarität mit den Gleichaltrigen im Nahen Osten zu zeigen. Für Mittagessen ist jeweils im Treffpunkt gesorgt. Auch Kurzentschlossene sind jederzeit willkommen, sich ein paar Stunden dieser Aktion anzuschließen. Wer von den kleinen Sängern nicht angetroffen wird, kann an den Aktionstagen ganztägig eine Spende im Treffpunkt abgeben und von dort den Segensspruch für die Haustür mitnehmen.
In St. Joseph sind die Sternsinger am Samstag, 11. Januar, unterwegs. Alle, die mitmachen möchten, treffen sich um 9 Uhr im Pfarrsaal. Die Teilnehmer sind gebeten, falls vorhanden, jeweils ein Kostüm und auch eine Krone mitzubringen.
Am Sonntag, 12. Januar, ist dann in beiden Kirchen jeweils zur üblichen Messzeit ein Sternsingergottesdienst für die ganze Gemeinde geplant. Süßigkeiten, die bei den Haussammlungen erfahrungsgemäß in größeren Mengen zusammenkommen, werden im Anschluss gerecht geteilt.
International ist die Sternsingeraktion mittlerweile die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Seit dem Start der Aktion wurden über eine Milliarde Euro für Hilfsprojekte weltweit gesammelt. „Kinder helfen Kindern“ oder „Segen bringen, Segen sein“ – so einfach könnte die Aktion Dreikönigssingen, bei der für Kinder in Not gesammelt wird, zusammengefasst werden. Organisiert wird die „Aktion Dreikönigssingen“ in Deutschland vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ mit Sitz in Aachen und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Der Brauch des Sternsingens ist Hunderte Jahre alt. Er geht auf die biblischen Sterndeuter aus dem Morgenland zurück, die „aus dem Osten nach Jerusalem“ kamen – wie es bei Matthäus heißt – um Jesus zu huldigen. Und weiter: „Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.“ Bereits in der frühen Kirche nahm man an, dass es sich aufgrund der Anzahl an Geschenken um drei Sterndeuter handeln müsse. Der Kirchenlehrer Tertullian stellte Zusammenhänge zu Psalm 72 her. Dort heißt es, dass die Könige von Tarschisch und den Inseln, von Scheba und Saba dem Herrn ihre Gaben bringen. In der späteren Geschichte des Christentums – ab dem 6. Jahrhundert – wurden die Sterndeuter zu Königen.
Mittlerweile sind bundesweit jedes Jahr Hunderttausende Sternsinger im Einsatz. Der Segen „20*C+M+B+20“, den die Könige mit Kreide an die Haustür schreiben oder der mit einem Aufkleber verteilt wird, steht nicht etwa für die Namen der Könige „Caspar, Melchior und Balthasar“. Das ist die lateinische Abkürzung für „Christus mansionem benedicat“, was auf Deutsch „Christus segne dieses Haus“ heißt. Der Stern steht für den Stern von Bethlehem, dem die Sterndeuter auf dem Weg zur Krippe gefolgt sind. Die drei Kreuze sind Zeichen für den Segen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Zahlen zeigen das jeweilige Jahr an.
Text und Foto – Beatrice Tomasetti