Großer Andrang herrschte am Samstag rund um St. Joseph: Unter strahlend blauem Himmel fanden sich viele Besucherinnen und Besucher ein, um nach mehrmonatiger Umbauphase die Wiedereröffnung der Kirche zu feiern. Ein vielfältiges Kinderprogramm – Puppenspiel im Pfarrsaal, Bastel-, Spiel- und Bewegungsangebote auf der Wiese – sorgte für die Unterhaltung der Jüngsten. Um das leibliche Wohl kümmerte sich die kfd, die die Gäste mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen bewirtete. Erfrischungen waren bei dem sommerlichen Wetter natürlich gefragt, und so bildeten sich lange Schlangen vor dem Eisstand.
Zentraler Treffpunkt war der Platz vor der Sakristei, der im Rahmen der Bauarbeiten gepflastert wurde und über einen barrierefreien Zugang ins Seitenschiff nun direkt mit der Kirche verbunden ist. Als Ensemble mit dem angrenzenden Pfarrgarten bietet er sich für Open-Air-Veranstaltungen geradezu an. Den ganzen Nachmittag über nutzten die Gäste die Gelegenheit, die Kirche zu begehen, sich über die Umbaumaßnahmen zu informieren und das Ergebnis zu bestaunen. Kommentare wie „Was für ein schöner Raum – so groß, hell und freundlich!“ waren immer wieder zu hören.
Mit einem gemeinsamen Einzug in die Kirche begann am Abend der festliche Gottesdienst zur „Wiederinbesitznahme der Kirche“, so Pfarrer Norbert Hörer. Am großen Taufbecken, das nun den Eingangsbereich dominiert, erinnerte er daran, dass das geweihte Wasser für Christen die Aufnahme in die kirchliche Gemeinschaft symbolisiert und lud alle dazu ein, ihr Taufversprechen zu erneuern. Als Mitglied der katholischen Kirche, so der Geistliche in seiner Predigt, müsse man sich heute oft „fremdschämen“. „Die Performance der Kirche istgeradezu unterirdisch“, bekannte er. Deshalb wendeten sich viele Gläubige von ihrer Kirche ab; gut besuchte Gottesdienste mit vollbesetzen Bankreihen – wie am Samstag in St. Joseph – bildeten die Ausnahme. Bezugnehmend auf das Evangelium rief er die Anwesenden dazu auf, als lebendige Steine an ihrer Kirche mitzuwirken und das Haus Gottes mit dem Geist der Gemeinschaft zu erfüllen. „Es hängt von jedem Einzelnen ab“, sagte Hörter und appellierte an die Gemeinde: „Lasst euch nicht die Freude an eurer Kirche nehmen! Kommt wieder!“
Musikalisch gestaltet wurde die Messe von einem Projektchor aus Mitgliedern des Kirchenchores und weiteren Sängerinnen und Sängern, die seit dem Nachmittag gemeinsam geprobt hatten. Manfred Stommel-Prinz, Mitglied im Pfarrgemeinderat und Architekt, dankte in einem Schlusswort allen, die am Umbau beteiligt waren: Neben den Handwerkern hättenvor allem das ehrenamtliche Engagement des Kirchenvorstandes und der tatkräftige Einsatz vieler Jugendlicher aus der Gemeinde dazu beigetragen, dass dieses Projekt in Rekordzeit verwirklicht werden konnte. Die neugestaltete Josephskirche sei ebenso ein Ort des Zusammenkommens wie des Rückzugs und der Stille – „ein Kraftort“, so Stommel-Prinz. In dem hellen und lichterfüllten Kirchenraum sieht er den Leitgedanken des Pastoralkonzepts der Pfarreiengemeinschaft „Offen. Sicht. Licht“ gelungen umgesetzt.
Nach der Messe wurde bei Würstchen vom Grill und kühlen Getränken noch ungezwungen weitergefeiert. Fazit: Der Auftakt zur „Wiederinbesitznahme der Josephskirche“ war ein voller Erfolg!
Text – Martina Martschin
Fotos – Beatrice Tomasetti