BONO kämpft seit 20 Jahren gegen Menschenhandel

Mit einer Feierstunde begeht das Team der BONO-Direkthilfe an diesem Samstag sein 20-jähriges Bestehen im Bensberger Rathaus, bei der die Vorsitzenden dieser in Bensberg gegründeten Hilfsorganisation, Michael Müller-Offermann und Gereon Wagener, auf zwei Jahrzehnte Engagement gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution zurückblicken. Anwesend sein werden außerdem die Vertreter von Partnerorganisationen: Triveni Acharya, Präsidentin der Rescue Foundation mit Sitz in Mumbai/Indien, und Raymond Lindinger, Gründer von SOS Bahini in Pokhara/Nepal. Musikalisch eingerahmt wird der Abend von den lokalen Musikerinnen, Susanne Barr, Klarinette, und Annette Müller-Philippek, Klavier. Außerdem steht auf dem Programm eine „Live-Performance gegen Menschenhandel“ mit Bibiana Jiménez.

Mehr als 51.000 Mädchen und Frauen vor Verschleppung bewahrt, 46.666 erfolgreich rehabilitiert, 9984 aus der Zwangsprostitution befreit und knapp 2.800 Schlepper gerichtlich verurteilt. So liest sich die erfolgreiche Bilanz der BONO-Direkthilfe und ihrer Partnerorganisationen in Zahlen. Und dennoch stehen diese in einem erschreckenden Kontext, wenn weltweit über 40 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei sind, verschleppt, verkauft und ausgebeutet werden. Das Geschäft mit der „Handelsware Mensch“ boomt mehr denn je, wobei sexueller Missbrauch oder Zwangsprostitution vor allem Mädchen und Frauen betrifft.

2002 auf Initiative des damaligen Bensberger Kaplans Bogdan Kaczmarek von einem Kreis ehemaliger Pfadfinder gegründet, bekämpft die BONO-Direkthilfe nun bereits seit zwei Jahrzehnten diese kriminellen, Menschen verachtenden Machenschaften und engagiert sich für Kinder- und Frauenrechte in Nepal, Indien und Bangladesch. BONO – abgeleitet von lateinisch „gut“ – unterstützt eine Reihe von Partnerorganisationen wie Maiti Nepal und Nepal Matri Griha in Kathmandu sowie die Rescue Foundation in Mumbai und „New Light“ in Kolkata. Dabei geht es dem Verein um Prävention, Hilfe und Schutz, sowie Bildung und Stärkung von sozial benachteiligten Mädchen und Frauen, aber auch um eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland, um auch hier auf Menschenhandel und sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern aufmerksam zu machen.

Finanziert werden vor allem Schutz- und Rehabilitationszentren, in denen den Opfern von Gewalt – oft sind es junge Frauen, die für sich und ihre Kinder keine Perspektive mehr sehen – medizinische und psychosoziale Betreuung sowie Rechtsbeistand zuteil werden. Aber auch Aufklärungskampagnen in ländlichen Gebieten, Schul- und Berufsausbildung, therapeutische Unterstützung für Menschen mit Behinderung oder individuelle Hilfsprogramme zur Verbesserung der Existenzgrundlagen gehören inzwischen zu den Unterstützungsangeboten von BONO. Mit dem Ziel der nachhaltigen und langfristigen Absicherung wurde 2014 zudem eine Stiftung gegründet, die neben Spenden auch Zustiftungen, Vermächtnisse und testamentarische Verfügungen entgegennimmt und so eine solide Grundlage für die zukünftige Arbeit der Projekte bietet.

Wer den Einsatz der in Bensberg ansässigen Hilfsorganisation BONO unterstützen will, kann das über: BONO-Direkthilfe e.V.,Kreissparkasse Köln, IBAN-Code: DE71 3705 0299 0373 0023 53.

Text – Beatrice Tomasetti