Auch St. Nikolaus beteiligt sich am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“
7500 historisch bedeutende Baudenkmale, Kirchen, Parks und archäologische Stätten in ganz Deutschland öffnen am Sonntag unter dem Motto „Macht und Pracht“ ihre Türen. Mit dabei sind auch viele Orte im Rheinisch-Bergischen Kreis, darunter auch die neugotische Bensberger Pfarrkirche St. Nikolaus.
Obwohl die Anfänge der Siedlung Bensberg und der Pfarrei bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen, ist die Kirche St. Nikolaus, wie sie sich heute darstellt, erst jüngeren Datums. Ihre Bauzeit beginnt im Jahr 1877; neun Jahre später wird sie von Weihbischof Johann Anton Baudri geweiht. Seitdem ist sie mehrfach renoviert und umgestaltet worden – zuletzt in den Jahren 1981 bis 1985. In einer Festwoche wurde zuletzt besonders groß das 125-jährige Kirchweihfest 2011 gefeiert.
Ein bundesweit gerühmtes Kunstwerk ist der Kreuzweg des Malerpfarrers Sieger Köder aus Ellwangen, der vor genau 20 Jahren der Kirchengemeinde den vollständigen Zyklus übergab. Am 26. September 1997 wurde der Kreuzweg, der jedes Jahr eine Vielzahl an Menschen aus der Region anzieht, eingeweiht. Denn in kraftvollen Bildern und mit leuchtenden Farben, die im Langhaus der Kirche hängen, schildert Sieger Köder das Leiden und Sterben Jesu, das er in Bezug setzt zu den Leiden und Hoffnungen der Menschen unserer Tage. Seine Bilder, so ist im Kirchenführer zu diesem Kreuzweg nachzulesen, „machen die biblische Botschaft im Heute sichtbar und spenden Trost. Sie helfen uns, unsere Not mit der Nachfolge Jesu im Kreuzweg zu verbinden.“
Am „Tag des offenen Denkmals“ bietet Gemeindemitglied Kurt Stollenwerk, der vor Jahren auch eine Monografie über St. Nikolaus publiziert hat, um 9 Uhr, um 13, 15 und 17 Uhr jeweils eine 45-minütige Kirchenführung an. Zu den üblichen Sonntagsmessen um 11.30 Uhr und um 18.30 Uhr lädt Pfarrer Andreas Süß ein. Um 12.30 Uhr, um 14 und um 16 Uhr schafft Kantor und Organist Ludwig Goßner für Interessenten die Gelegenheit, die 2004 von Kardinal Meisner eingeweihte Rieger-Orgel auch aus der Nähe kennenzulernen. Von 9 Uhr früh an bis etwa 18 Uhr kann außerdem der Kirchenturm bestiegen werden, von dem aus sich hoch über der Stadt ein Blick ins Weite bietet. Bei guter Sicht reicht der Blick bis nach Köln und ins Siebengebirge.
Text – Beatrice Tomasetti
Foto – Theres Schönberg