Bensberger Kirchenchor begeht Gedenktag der Heiligen Cäcilie

Anlässlich des Festes der Heiligen Cäcilie am 22. November, der Patronin der Kirchenmusik, singt der Kirchenchor von St. Nikolaus in der Abendmesse am kommenden Samstag, die die beiden Pfarrer Elmar Kirchner und Dr. Axel Hammes – Hammes ist der neu ernannte Präses des Chores – gemeinsam in St. Joseph feiern. Zum Musikprogramm während des Gottesdienstes gehören die Motetten „Rejoice in the Lord alway“ von George Rathbone, „The Lord bless you and keep you“ von John Rutter, „Ruhelos ist unser Herz“ des Düsseldorfer Kirchenmusikers Klaus Wallrath sowie ein englischer Halleluja-Ruf, zu dem Chorleiter Thomas Kladeck einen vierstimmigen Satz geschrieben hat.

Bis heute ist Cäcilia eine der volkstümlichen Heiligen und erfährt besonders in den romanischen Ländern eine hohe Verehrung. Meist gehört zu ihren Attributen eine Orgel. Viele berühmte Komponisten haben ihr eigene Werke gewidmet wie etwa Joseph Haydn, der eine  „Cäcilienmesse“ geschrieben hat. So vielfältig die Verehrung der Cäcilia durch Musiker und Chöre ist, so wenig gibt es historisch gesicherte Erkenntnisse zu ihr. Fast alles, was über die Heilige bekannt ist, stammt aus Legenden. Stichhaltige Quellen gibt es kaum.

Geboren wurde Cäcilia demnach um das Jahr 200 als Tochter adliger Eltern in Rom. Schon in ihrer Kindheit soll Cäcilia eine besonders innige Beziehung zu Christus gehabt haben. Sie fühlte sich allein ihm versprochen. Dennoch wurde sie von ihren Eltern an den heidnischen Römer Valerianus verheiratet. Cäcilia widersetzte sich nicht, wollte aber in der Ehe keusch leben. In der Hochzeitsnacht erläuterte sie ihrem jungen Ehemann, dass ein Engel über ihre Jungfräulichkeit wache. Auf die Bitte Valerians, ihm den Engel zu zeigen, erklärte ihm Cäcilia, dass er hierfür zuerst von einem heiligen alten Mann namens Urban, der an der Via Appia lebe, getauft werden müsse. Nach der Taufe durch Papst Urban kehrte Valerian zu Cäcilia zurück. Er traf sie betend an, und jetzt sah er ebenfalls den Engel. Beide vereinbarten, ihre Ehe als Josefsehe zu führen. Später bekehrte sie auch Tiburtius, den Bruder ihres Gatten, was zur Zeit der Christenverfolgung in Rom nicht ungefährlich war. Christen konnten sich nur im Geheimen treffen und im Untergrund ihren Glauben leben.

Heute sind es unzählige Cäcilien-Chöre, die den Namen der Heiligen mit ihrem Gesang ehren. Der Überlieferung nach soll sie eine liebliche Stimme gehabt haben, mit der sie Gott immerzu pries. Sogar eine Kirche soll die heilige Cäcilia nach einer alten Inschrift gegründet haben. Deshalb wird sie besonders im römischen Stadtteil Trastevere verehrt. Seit dem Jahr 545 wird dort auch ihr Fest gefeiert. Hier hat sie ihre letzte Ruhe gefunden. Papst Paschalis I. suchte im neunten Jahrhundert ihr Grab und fand schließlich, angeblich nach einer Erscheinung, den Sarg der Cäcilia. Den ließ er in die von ihm über einem Vorgängerbau errichtete Kirche Santa Cecilia bringen.

Dort werden die Reliquien bis heute verehrt, denn Cäcilia war mutig und starb für ihren Glauben als Märtyrerin. Unter Androhung der Todesstrafe bestattete sie die Leichen von hingerichteten Christen. Dabei wurde sie eines Tages festgenommen. Gestorben ist sie nach Folterqualen am 22. November, vermutlich um das Jahr 230. Einen Hinweis darauf, warum sie als Patronin der Kirchenmusik verehrt wird, gibt es nicht. Eher verdankt sich diese Tatsache vermutlich einem Übersetzungsfehler, dem nach sie wohl auf ihrer eigenen Hochzeit die Orgel gespielt haben soll.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti