Ausgelassene Stimmung beim kfd-Karneval in Moitzfeld

„Kfd Alaaf!“ hieß es am Freitag wieder bei der traditionellen Frauensitzung im Pfarrsaal von St. Joseph. Im „Wohnzimmer von Moitzfeld “ hieß die Sitzungspräsidentin „Finchen“ alias Doris Eck die versammelten jecken Wiever willkommen. Besonders herzlich begrüßte sie die Neuzugänge in den Reihen der kfd und äußerte die Hoffnung, dass dieser Trend auch dem Gemeindekarneval neuen Auftrieb geben könne. Denn im Vorjahr sind nicht nur etliche Aktive ausgeschieden, auch die Zahl der Zuschauerinnen ist rückläufig. Statt der früher üblichen zwei Veranstaltungen konnte daher in der letzten wie auch in dieser Session nur je eine Sitzung stattfinden.

Dennoch zog „Finchen“ eine positive Bilanz des zurückliegenden Jahres: Die vorübergehende baubedingte Schließung von St. Nikolaus habe dazu geführt, dass beide Gemeinden enger zusammengerückt seien – was von den Frauengemeinschaften von St. Nikolaus und St. Joseph im Übrigen schon seit geraumer Zeit praktiziert wird.

Die „Cowgirls vom Platz“ eröffneten wie gewohnt das karnevalistische Spektakel. Seit Jahren führen die Seniorinnen bei den kfd-Karnevalssitzungen souverän ihr Können im Line-Dance vor. Dass dabei niemand aus der Reihe tanzt, ist perfekter Vorbereitung und strenger Disziplin zu verdanken: Denn übers Jahr wird an jedem Donnerstag im Pfarrsaal fleißig geprobt.

Danach ging es um die Hürden des Alltagslebens, genauer gesagt: beim Einkaufen. Die Zutaten für ein (veganes) Menü beim Discounter des Vertrauens zu beschaffen, erwies sich als große Herausforderung – für Kundin und Kassierer gleichermaßen. Beim Dialog der beiden offenbarten sich weltanschauliche Differenzen – meisterhaft vorgetragen von Uta Kauer und Sonja Cetraro.

Vom Aussuchen des richtigen Gemüses bis hin zur Partnerwahl ist es mitunter nicht weit. Die „Queens of Advocaat“ widmeten sich pointenreich der Partnersuche im Zeitalter der Dating Apps. Die Bindungswillige zeigte sich jedoch nicht findungswillig – am Ende konnte sie weder der jodelnde Naturbursche noch der feurige Pizzabäcker oder der Gentleman alter Schule überzeugen. Auch weitere Bewerber um ihre Gunst wurden verschmäht. Stattdessen erkor sie einen Hund zu ihrem treuen Begleiter.

Partnerschaftliche Probleme ganz anderer Art nahm Lia Gebauer gekonnt aufs Korn: Sie schilderte in ihrem gereimten Vortrag, wie ihr Mann als frischgebackener Rentner unverzüglich den Bau eines Swimmingpools in Angriff nahm. Dass es dabei zu unvorhergesehenen Komplikationen kam, versteht sich von selbst …

Als störanfällig erweisen sich aber nicht nur komplexe (Bau-)Vorhaben, sondern oft ganz simple Gespräche: So etwa, wenn zwei Personen buchstäblich aneinander vorbeireden, weil der eine von Eheanbahnung, die andere von einer Reitbeteiligung spricht. „Finchen“ und ihre Sketch-Partnerin Barbara zeigten – zum großen Vergnügen der Anwesenden –, wohin solche Missverständnisse führen können.

Für die musikalische Gestaltung der Sitzung sorgte wie üblich Frank Kramm, der auch seine Rolle als Co-Moderator wieder virtuos ausfüllte und sich mit der Sitzungspräsidentin das ein oder andere launige Wortgefecht lieferte. Und so schunkelten, sangen und tanzten junge und alte Wiever noch bis weit in den Abend ….

Text – Martina Martschin

Foto – Günter Keller