An einem Strang ziehen – zum Wohle aller

PGR und Kirchvorstände tagten erstmals gemeinsam

Welche Hilfe können Gemeinden vor Ort leisten, um die Not der Flüchtlinge zu lindern? Müssen wir die zunehmende Zahl von Kirchenaustritten tatenlos hinnehmen? Wie reagiert die Kirche auf die vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungen? Was brauchen die Menschen in Bensberg und Moitzfeld? Solche und ähnliche Fragen standen im Mittelpunkt der gemeinsamen Klausurtagung von Pfarrgemeinderat und den Kirchenvorständen von St. Nikolaus und St. Joseph in Maria in der Aue. Es war das erste Mal in der Geschichte beider Gemeinden, dass die Gremien zusammenkamen, um über ihre jeweiligen Aufgaben zu sprechen und gemeinsam nach Lösungen für drängende Probleme zu suchen, zum Beispiel in der aktuellen Flüchtlingskrise. Daneben stand vor allem auch das gegenseitige Kennenlernen auf dem Programm. Mit dabei war das neue Pastoralteam – Pfarrer Andreas Süß, Pastoralreferent Leonard Schymura, Kaplan Christian Farcas und (wenn auch nicht mehr neu im Team) Dr. Luke Ndubuisi. Das gemeinsame Treffen war vom Pfarrgemeinderat angeregt worden: Er wollte die diesjährige Klausurtagung zum Anlass nehmen, sowohl das neue Seelsorgeteam willkommen zu heißen als auch den Austausch zwischen den beiden Gremien zu intensivieren.

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Zum „Fremdeln“ blieb keine Zeit; schnell kamen die rund 20 Teilnehmer miteinander ins Gespräch. Unter der kompetenten Leitung von Moderator Ludwig Weitz nahm man zum einen die konkrete Situation in St. Nikolaus und St. Joseph in den Blick, zum anderen auch die Erwartungen und Wünsche, die jeder Einzelne in Bezug auf die Zukunft der Gemeinden hat. In Kleingruppen, die sich gemeinde- und gremienübergreifend zusammenfanden, wurden Themen diskutiert, die nicht als feste Tagesordnungspunkte vorgegeben waren, sondern von den Teilnehmern selbst vorgeschlagen wurden. Einen Schwerpunkt bildeten Fragen zum Selbstverständnis als Gemeinde und zum Auftrag als Christen: Geht es darum, mehr Menschen in die Kirche zu holen, oder müssen wir auch die Kirche zu den Menschen bringen? Mit welchen Angeboten sprechen wir die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen in den Gemeinden an? Wo läuft es rund, wo sind Verbesserungen nötig? Wie lassen sich mehr Gemeindemitglieder motivieren, mitzuwirken und ihre Fähigkeiten und Charismen in die Gemeinschaft einzubringen? Dabei wurden auch praktische Aspekte angesprochen, etwa, in wieweit durch die (Um-) Gestaltung von Räumen die informellen Begegnungen der Gemeindemitglieder, zum Beispiel nach dem Gottesdienstbesuch oder bei Festen, gefördert werden können. Künftige Bau- und Renovierungsmaßnamen sollten solchen Gesichtspunkten stärker als bisher Rechnung tragen und im wörtlichen Sinn „Raum geben“ für ein lebendiges Miteinander.

Am Ende der arbeitsintensiven Klausur stand die Einsicht, dass PGR und KV ein gemeinsames Ziel eint: das Bestreben, für die Gemeinden nach bestmöglichen Lösungen für die anstehenden Aufgaben zu suchen. Künftig sollen mehr Schnittstellen zwischen den jeweiligen Arbeitsbereichen beider Gremien gefunden und Synergieeffekte genutzt werden. Nach der abschließenden Eucharistiefeier trennten sich die Teilnehmer mit dem Wunsch, die erfreuliche Zusammenarbeit auch in Zukunft fortzuführen.

Text – Martina Martschin
Foto „Stühle“ – Lorenz Seidler https://flic.kr/p/dgF4Ev