An den Krippen der Gemeinde brennt das Friedenslicht von Bethlehem

Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass die Pfadfinder von St. Nikolaus, Stamm Ommerborn, am dritten Adventssonntag das Friedenslicht von Bethlehem beim zentralen Aussendungsgottesdienst im Kölner Dom holen, um es dann an die Krippen von St. Nikolaus und St. Joseph zu tragen. Normalerweise ist es dafür vorher nach Wien geflogen und von dort aus mit einer Delegation per Bahn abgeholt und nach Deutschland gebracht worden.

Doch in diesem Jahr war coronabedingt alles anders. Daher gab es diesmal in der Nähe von Salzburg an der Grenze eine Übergabe dieses Lichtes. Dann wurde es über Autobahnwege in ganz Deutschland verteilt. Schweren Herzens hatten sich die Verantwortlichen im Erzbistum Köln – darunter auch Pastoralreferent Hubert Schneider – von der sonst üblichen zentralen Aussendungsfeier im Kölner Dom verabschiedet und diese nach Weiden verlegt, weil dort unter anderem für eine Gottesdienst-Übertragung durch das Domradio gute Bedingungen bestanden. „Das war eine ganz praktische Überlegung, weil uns wichtig war, dass viele Menschen teilnehmen sollen, und das geht dieses Jahr nur über gestreamte Gottesdienste“, hatte Schneider dazu im Vorfeld argumentiert. „Über Zoom hatten wir die Möglichkeit, über den Vorbereitungskreis hinaus weitere Pfadfinder, weitere Menschen für die Fürbitten und andere Elemente mit einzubinden.“

Damit es an keinem Ort bei der Verteilung des Lichts zu Menschenansammlungen kam, waren viele Orte dazu ausersehen worden, an denen das Licht abgeholt werden konnte. Es war dann Aufgabe der Pfadfinder, eine solche Ausgabestelle zu schaffen – wie schließlich auch in Bensberg und Moitzfeld.

„Alle sind herzlich eingeladen, dieses Licht der Freude, dass Christus geboren wird, zu den Armen, Alten, Einsamen und Kranken in der eigenen Nachbarschaft zu bringen, es bei ihnen vor die Tür zu stellen, bei einem persönlichen Weihnachtsgruß an der Haustür ein paar Meter Abstand zu nehmen, aber dadurch eben – wie in jedem Jahr – selbst zu Lichtträgern zu werden“, sagt Pfarrer Andreas Süß. „Wir brauchen in diesen Tagen und Wochen gerade ein solches Zeichen, um gegen die Dunkelheiten und Begrenztheiten unseres Lebens mit einem Licht der Hoffnung, der Lebendigkeit und des Friedens anzutreten.“

Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder ermutigen mit ihrer jährlichen Friedenslichtaktion vor und zu Weihnachten alle Menschen guten Willens, sich in den je eigenen Lebensbezügen für mehr Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. „Wo immer dies gelingt, bringen wir die Welt ein klein wenig zum Leuchten, da entzünden wir den Glanz der Weihnacht in den Herzen der Menschen“, heißt es dazu von offizieller Stelle. Die Aktion Friedenslicht gibt es seit 1986. Sie wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Seit 27 Jahren verteilen Pfadfinder das Friedenslicht in Deutschland und Europa.

Das Licht von Bethlehem kann jederzeit an den Krippen von St. Nikolaus und St. Joseph abgeholt werden.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti