Seit dem Wochenende steht das Altenberger Licht, das von Pfarrangehörigen aus dem Altenberger Dom geholt worden ist, im Eingangsbereich von St. Nikolaus. Dort kann es jederzeit abgeholt und an andere weitergegeben werden.
Seinen Ursprung hat das Altenberger Licht in der Nachkriegszeit. Unter dem Eindruck des Grauens des Zweiten Weltkriegs hatten es junge Menschen im Jahr 1950 als ein Zeichen der katholischen Jugend für Versöhnung und Frieden in Europa auf den Weg gebracht. Inzwischen kommen jährlich rund 2.000 junge Menschen aus dem In- und Ausland nach Altenberg, um das Licht zu empfangen und weiter zu tragen. In der Nacht zum 1. Mai feiern sie eine Vigil, bei der das Licht an der Osterkerze angezündet wird. Am darauffolgenden Morgen wird es dann in einem feierlichen Gottesdienst ausgesendet: Die Jugendgruppen nehmen das Licht dann als Friedenssymbol mit in ihre Gemeinden zurück.
Seit seiner Entstehung wurde das Altenberger Licht schon zu Katholikentagen geschickt; 1995 wurde es in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz die Todeszelle des Heiligen Maximilian Kolbe getragen. Es war in jugoslawischen Flüchtlingslagern und im Heiligen Land. 1987 empfing Papst Johannes Paul II. das Licht im Kölner Stadion in Müngersdorf anlässlich der Seligsprechung Edith Steins und sendete es am Schluss der Messe weiter.
In diesem Jahr gab es erstmals wieder eine Aussendungsfeier in Altenberg, nachdem die Corona-Pandemie die Jugendaktion stark eingeschränkt hatte: Zwei Jahre lang durften keine Jugendlichen zur Aussendungsfeier anreisen und dort übernachten; auch im vergangenen Jahr waren noch Beschränkungen in Kraft.
Die Aktion 2023 steht unter dem Motto LICHT IN SICHT. Das T des Wortes Licht ist dabei farblich abgesetzt, so dass eine doppelte Botschaft daraus zu lesen ist: „Bei all dem, was uns heute bewegt, was diese Welt so dunkel und bedrohlich macht, der Krieg in der Ukraine, die Erdbebenkatastrophe, Klimakrise oder Energiekrise, ist uns diese Botschaft wichtig: der Mensch hat LICHT IN SICHT und LICHT IN SICH“, erklärt Diözesanjugendseelsorger Dr. Tobias Schwaderlapp, der die Aktion gemeinsam mit dem Initiativkreis leitet.
Text – Martina Martschin
Foto – Beatrice Tomasetti