Wo Störche ihr Nest bauen…

Auf meinen Urlaub im Juli freue ich mich schon lange. Ich werde ihn –  wie schon seit einigen Jahren –  mit meiner Schwester bei einer Cousine in Kirchheim/Schwaben verbringen. In den letzten Jahren sind wir von dort immer gemeinsam zwei Wochen in die Allgäuer Berge zum Wandern gefahren. Aus gesundheitlichen Gründen bleiben wir dieses Mal aber in Kirchheim. Ich liebe die hügelige Landschaft des Unterallgäus mit seinen Wiesen und kleinen Wäldern, schmucken Dörfern und wunderschönen Barockkirchen. Kirchheim selbst besitzt eine solche im Fuggerschloss, die mit ihrem hohen Turm von überall her zu sehen ist. Das Schloss ist weit bekannt durch seinen Zedernsaal, den die Schlossherrin immer wieder für Konzerte zur Verfügung stellt.

Die Gegend um Kirchheim ist die Heimat von Störchen, und hier gibt es eine besondere Attraktion: Auf dem Gelände einer Baufirma steht ein großer Kran. Vor einigen Jahren baute ein Storchenpaar auf ihm sein Nest und erfreute sich schon bald an jungen Störchlein. Als die Störche im Herbst ihr Nest verließen, wollte der Besitzer den Kran abbauen, da er ihn nicht mehr benötigte. Aber die Tochter protestierte: „Lass ihn stehen, vielleicht kommen die Störche im nächsten Jahr wieder.“ Und sie sollte Recht behalten: Von Jahr zu Jahr wurden es mehr Störche, die den Kran als Nistplatz nutzten. Im vorigen Jahr zählten wir sogar sieben Nester, und überall war wohl Nachwuchs angekommen. Bei einem Ausflug in der Nähe sahen wir einen Bauern beim Eggen, und um ihn herum tummelten sich 23 Störche auf dem Feld, die sich bei ihrer Nahrungssuche keineswegs stören ließen. Natürlich sind wir nun gespannt, ob die Störche auch in diesem Jahr wiedergekommen sind und trotz der vielen Unwetter in den vergangenen Wochen überleben konnten. Jedenfalls freuen wir uns wieder auf schöne und frohe Begegnungen.

Beitrag – Sr. Nicola Schubert
Foto – Flickr, Martha de Jong-Lantink

 


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