Am 50. Tag nach Ostern feiert die Kirche die Aussendung des Heiligen Geistes. Feuer und Taube sind Symbole dafür. Das Hochfest Pfingsten beendet den 50-tägigen Osterfestkreis.
Im Neuen Testament erzählt die Apostelgeschichte vom Pfingstereignis: Der Heilige Geist kommt in Feuerzungen auf die Jünger herab. Sie ziehen danach in die ganze Welt und verkünden das Evangelium (vgl. Apg. 2,1-41). Pfingsten gilt daher als Geburtstag der Kirche. Ab diesem Tag beginnt die Mission und die Kirche wächst.
Das Pfingstfest findet zeitgleich zum jüdischen Fest Schawuot statt. Dieses Fest gehört zu den Hauptfesten des Judentums. Es bedeutet „Wochen“ und verweist damit auf die 50 Tage nach dem Pessachfest. Schawuot ist gleichzeitig das Erntedankfest, da es den Abschluss der Weizenernte markiert.
Pfingsten ist nach Ostern und Weihnachten das dritthöchste Fest im Kirchenjahr. In den Tagen vor Pfingsten wird das Hochfest mit einer besonderen Gebetsform vorbereitet: Die sogenannte Pfingstnovene beginnt neun Tage vor Pfingsten an Christi Himmelfahrt. Diese Novene geht auf den Pfingstbericht der Apostelgeschichte zurück, nachdem sich die Jünger vor Pfingsten im Gebet zurückgezogen hatten. In der Pfingstnovene wird um das Kommen des Heiligen Geistes und seiner sieben Gnadengaben gebetet: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.
Pfingsten als christliches Fest ist seit dem 2. Jahrhundert überliefert. Der Heilige Geist wird mit unterschiedlichen Symbolen dargestellt. Am bekanntesten sind die Feuerzungen und die Taube. Mit dem Heiligen Geist untrennbar verbunden ist das Feuersymbol. Die Apostelgeschichte berichtet, dass der Geist in Feuerzungen auf die Jünger herabgekommen ist. Von diesem Feuer entzündet, tragen die Jünger die Botschaft Jesu in die ganze Welt.
Am häufigsten wird der Heilige Geist als Taube dargestellt: Diese Form geht auf die Taufe Jesu im Jordan zurück, als Jesus den Geist Gottes in einer Taube auf sich herabkommen sah (vgl. Mt 3,16). Die Taube gilt als Symbol von Zartheit und Liebe. Es ist auch eine Taube, die Noah nach der großen Flut mit einem Ölzweig im Mund das Ende der Flut ankündigt (Gen 8,11). Dieses alttestamentliche Symbol des Bundes zwischen Gott und den Menschen, bekommt an Pfingsten eine neue Bedeutung – in der Herabkunft des Heiligen Geistes wird der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt.
Text – Erzbistum Köln
Foto – Beatrice Tomasetti