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Vielstimmig in Weihnachtsstimmung

Ein solcher Andrang herrscht kurz vor Weihnachten sonst nur in Fußgängerzonen und auf Weihnachtsmärkten. Zum Mitsingabend „Adventure“ am 4. Advent hatten sich an die 300 Besucher in St. Joseph eingefunden. Dennoch wurde jeder Einzelne per Händedruck und mit einem herzlichen „Willkommen“ am Eingang begrüßt. Die eilig herbeigeschafften Bänke, Stühle und Hocker reichten kaum aus, um den Besucherstrom zu fassen, deshalb empfahl Manfred Stommel-Prinz vom Adventure-Team den Besuchern: „Zusammenrücken!“

In seiner Begrüßung erinnerte er an die langjährige Moitzfelder Tradition des Offenen Singens im Advent, an die man mit dieser Veranstaltung anknüpfen wolle. Die Liedtexte wurden per Beamer an die Rückwand des Altarraums projiziert – in der ansonsten dunklen, nur durch Kerzenlicht und farbige Lichtakzente beleuchteten Kirche (Lichttechnik: Tom Pütz, Tim Konrad). Für alle, die im Seitenschiff und in den quer gestellten Kirchenbänken den Text nicht verfolgen konnten, gab es zusätzlich noch Liedhefte. Für die musikalische Begleitung sorgten an der Flöte Regine Stricker, am Saxophon Hubertus Halbfass, an der Gitarre Claudia Becher und Jocki Althoff sowie am Akkordeon Carmen Hagemann.

Bei der fast zweistündigen Reise quer durch verschiedene Epochen und Stilrichtungen von Weihnachtsmusik kamen alle auf ihre Kosten: die Freunde besinnlicher Lieder ebenso wie die Anhänger fröhlicher Weisen. Von traditionellen Liedern wie „Zu Bethlehem geboren“ wurde der Bogen über internationale Weihnachtsmusik bis hin zu modernen Songs gespannt. Das Publikum zeigte sich durchaus auch der Herausforderung gewachsen, einige Liedtexte in der (italienischen, spanischen oder französischen) Originalversion mitzusingen. Zur allgemeinen Freude waren auch moderne Klassiker („In der Weihnachtsbäckerei“) sowie Weihnachtslieder in Mundart vertreten – etwa eine kölsche Version von „Engel auf den Feldern singen“, ganz gemäß dem Motto des Konzerts „Von Engeln und Chören“. Schließlich rundete ein „moderner“ Block das Ganze ab, dazu gehörten Popsongs wie etwa „So this is Christmas“ und „We are the world“.

Bunt wie der Musikmix war auch das Publikum, das einen Querschnitt durch alle Generationen abbildete: Die älteste Teilnehmerin war 90 Jahre alt, die jüngsten „Mitwirkenden“ lagen noch im Kinderwagen oder ließen sich auf den Armen ihrer Eltern im Takt der Musik wiegen.
Souverän moderiert wurde der Abend von Claudia Becher, die auch federführend an der Vorbereitung des Mitsingabends beteiligt war, unterstützt von Jocki Althoff und Regine Stricker. Die Textimpulse zwischen den musikalischen Blöcken wurden von Johanna Pütz, Miriam Schmitz und Sabine Becher gestaltet. Für ihre Solodarbietung des Leonard-Cohen-Titels „Hallelujah“ erntete Jil Ruckenstuhl viel Beifall.

Am Ende ergriff der langjährige Kantor Georg Blasel das Wort, um den Veranstaltern zu danken: „Aus eigener 25-jähriger Erfahrung weiß ich, wie viel Arbeit und Vorbereitung darin stecken“, betonte er. Auch das Seelsorgeteam, vertreten durch Pastoralreferentin Violetta Gerlach, bedankte sich beim Adventure-Team um Christoph Pütz und Manfred Stommel-Prinz.

Zu guter Letzt gab es für alle bei Wein und Brot die Gelegenheit zum „meet and greet“. Die rege Teilnahme und die überaus positive Resonanz beweisen, dass es heute auch Veranstaltungen wie dieses „Adventure spezial“ braucht, um die Kirchen (wieder) zu füllen und als Orte erfahrbar zu machen, wo man miteinander ins Gespräch kommt und Gemeinschaft erlebt. Dass dies nicht nur zur Weihnachtszeit geschieht, ist das Anliegen des Adventure-Teams. Es will mit den Adventure-Gottesdiensten ein neues Format schaffen, das vor allem auch junge Menschen anspricht und ganz besondere spirituelle Erfahrungen ermöglicht.

Text – Martina Martschin
Fotos – Heinz Pfeil, Manfred Stommel-Prinz

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