Vanuatu ist ein Südseeparadies: Blaues Meer mit exotischen Fischen und Korallen, Traumstrände und dahinter ein tropischer Regenwald mit Überfluss an Früchten, überall freundliche Gesichter. Die 83 Inseln liegen irgendwo zwischen Australien, Neuseeland und den Fidschiinseln, genau da, wo wir denken, dass das Ende der Welt sein muss.
Vanuatus Kultur, die Sprachen, traditionelle Werte und Spiritualität haben ihre Wurzeln in der melanesischen Bevölkerung. Auch Minderheiten polynesischer Abstammung haben ihren Teil dazu beigetragen. Die schwarzen und weißen Sandstrände, die Korallenriffe und die Vielfalt von Tieren und Pflanzen im Regenwald zeigen uns die unberührte Natur der Inseln. Jede Insel und jedes Dorf hatte früher ein eigenes Oberhaupt und eine eigene Regierungsform, eigene Götter und eine eigene Sprache. Die Häuser waren aus Baumstämmen gebaut, die mit Steinäxten gefällt wurden, und mit Palmblättern gedeckt. Frauen und Männer trafen sich im Farea, dem Dorfversammlungshaus, um wichtige Themen zu besprechen.
Doch es gibt auch die Kehrseite:
Vanuatu ist weltweit das Land, das am stärksten den Gefährdungen durch Naturgewalten und den Folgen des Klimawandels ausgesetzt ist. Verheerende Zyklone schlagen dort immer häufiger auf. Der Meeresspiegel steigt und steigt. Vanuatu liegt zudem im pazifischen Feuerring, mit mindestens sieben aktiven Vulkanen und regelmäßigen Erdbeben. Ein großes Problem ist darüber hinaus die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen, über die Hälfte von ihnen hat bereits Gewalt-Erfahrungen in der Partnerschaft gemacht.
Vanuatu ist ein kleines Land im Südpazifik. Nach der Unabhängigkeit von der französisch-britischen Kolonialherrschaft wurde die Republik 1980 gegründet. Heute schwenkt Vanuatu stolz seine Flagge und zeigt das Wappen, auf dem steht: „In God we stand“, das heißt in etwa „mit Gott bestehen wir“.
Zwischen all diesen widersprüchlichen Bedingungen muten uns die Frauen des WGT-Komitees aus Vanuatu die Frage zu: Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben, wenn alles ins Wanken gerät?
Dazu laden uns die Frauen aus Vanuatu ein, an Althergebrachtem zu rütteln, uns neu zu vergewissern, ob das Haus unseres Lebens auf sicherem Grund steht oder ob wir nur auf Sand gebaut haben.
Herzliche Einladung zum WGT-Gottesdienst am Freitag, dem 5. März, um 17 Uhr in St. Joseph Moitzfeld
Text – Susann Falter