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Trauer um Schwester Nicola Schubert

Nach kurzer schwerer Krankheit ist die Pallottinerin Sr. Nicola Schubert in den Vormittagsstunden des 28. Juli in Refrath gestorben. Bis vor wenigen Monaten noch ist die 88-Jährige, die im Vinzenz Pallotti Hospital als eine „Schwester der ersten Stunde“ galt, in der Pfarreiengemeinschaft St. Nikolaus und St. Joseph unterwegs gewesen.

Immer wieder konnte man sie in den Messen in Bensberg und Moitzfeld antreffen. In der Reha-Klinik hat sie jahrelang Wortgottesdienste gefeiert. Doch in den letzten Wochen ließen ihre Kräfte merklich nach, und so musste sie sich aus ihren unterschiedlichen Aktivitäten nach und nach zurückziehen. Nach einem vorübergehenden Krankenhausaufenthalt im Vinzenz Pallotti Hospital, ihrer früheren Wirkungsstätte, wo sie viele Jahrzehnte Mitarbeiterin der Verwaltung gewesen ist, kehrte sie ins Refrather Josefshaus zurück, wohin sie mit dem Bensberger Konvent nach dem Rückzug der Schwestern aus dem Krankenhaus im Dezember 2016 gezogen war und wo sie bis zum Schluss von ihren Mitschwestern liebevoll begleitet wurde.

Offiziell war sie im Vinzenz Pallotti Hospital 2012 – anlässlich ihres 80. Geburtstags – von der VPH-Geschäftsführung und unter großer Anteilnahme der Mitarbeiterschaft in den Ruhestand verabschiedet worden. Ihre stets gute Laune, ihre Hilfsbereitschaft, ihre Zuversicht und Glaubensfestigkeit waren damals in allen Dankesreden besonders hervorgehoben worden; Eigenschaften, die Sr. Nicola bis zuletzt auszeichneten und für die die Ordensfrau sehr geschätzt wurde. Doch weit über ihre offizielle Dienstzeit hinaus engagierte sich Sr. Nicola noch einige Jahre ehrenamtlich, so dass sie am Ende über 50 Jahre für das 1958 von ihrem Orden gegründete Krankenhaus im Einsatz war, zuletzt noch in ehrenamtlichen Funktionen, zum Beispiel als Schatzmeisterin des Fördervereins Hospiz. Zusätzlich war ihr innerhalb des Ordens auch noch die Aufgabe der Konventsoberin in Bensberg zugefallen.

„Ich habe immer gerne hier gearbeitet und viel gelernt – nicht zuletzt mit der Hilfe vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hatte sie damals bei ihrer Verabschiedung in ihrer kleinen Dankansprache die Teamleistung des Klinikpersonals gewürdigt und ihre eigenen Verdienste bescheiden in den Hintergrund gestellt. „Ich danke allen, die die diesen Weg über so viele Jahre mit mir gegangen sind.“ Ihre Zusatzqualifikationen als Krankenhausleiterin und Betriebswirtin nach einer kaufmännischen Ausbildung prädestinierten die 1932 im Sudetenland geborene Pallottinerin geradezu für die Arbeit in der Buchhaltung des Krankenhauses, in der sie bis zum Schluss tätig war. „Für Buchhaltung habe ich mich immer schon interessiert, und eigentlich habe ich, seit ich denken kann, auch stets mit Geld zu tun gehabt“, hat sie vor Jahren einmal lachend resümiert, als sie in den Vorstand des Fördervereins wechselte. Dabei hatte sie ursprünglich einmal in die Mission gehen wollen und war dafür 1964 in den Orden der Pallottinerinnen eingetreten.

Noch im letzten Jahr hatte sie sich an einer Aktion der Pfarrbriefredaktion beteiligt, als es unter der Überschrift „Ich trage einen heiligen Namen“ um Namenspatrone und die Bedeutung für deren Träger ging. Mit ihrem Beitrag für die Osterausgabe 2019 mit dem Titel „Heilig – heilig – heilig?“ soll hier noch einmal Sr. Nicola Schubert selbst zu Wort kommen:

„Mein Weg führte mich 1961 zu den Pallottinerinnen nach Limburg. Nach dem Postulat stand für mich fest, das ich weiterhin dieser Ordensgemeinschaft angehören möchte. Bei den Pallottinerinnen – wie auch bei vielen anderen Gemeinschaften – war es üblich, dass jede Schwester bei der Einkleidung mit dem Ordenskleid auch einen neuen Namen bekam. Diesen Namen durften wir damals schon selbst wählen bzw. vorschlagen. Voraussetzung war, dass es diesen Namen in der Gemeinschaft noch nicht gab, und es musste der Name einer oder eines Heiligen sein. Ich hatte früher durch die Katholische Jugend auch Kontakte zur Landvolkbewegung bekommen, deren Patron der Heilige Niklaus von Flüe ist. Durch einige Vorträge war mir dieser Heilige sehr sympathisch geworden. So wählte ich ihn als meinen neuen Namenspatron und erhielt den Ordensnamen „Nicola“. Dass ich mich dann später noch intensiver mit diesem Heiligen beschäftigte, war klar. Zwei Seiten in seinem Leben waren für mich vorbildhaft: sein konsequentes Folgen dem Anruf Gottes und sein Beten und Ringen um den Frieden in der Welt. Seine Losung ‚Fried ist allweg in Gott’ ist heute so aktuell wie im 15. Jahrhundert.“

Pfarrer Andreas Süß, der am 7. August um 19 Uhr in St. Nikolaus für die Verstorbene eine Gedenkmesse feiern wird, ist dankbar für das Glaubenszeugnis von Sr. Nicola. „Außerdem habe ich allen Pallottinerinnen für ihr fürbittendes Gebet zu danken, dessen sie mich gleich bei meinem ersten Besuch im Bensberger Konvent versichert haben. Nun wird Sr. Nicola vom Himmel her für uns eintreten, da bin ich sicher.“

Am 8. August findet – unter Berücksichtigung aller coronabedingten Abstands- und Hygienevorschriften – die Beisetzung in Limburg statt, wo sich das Mutterhaus der Pallottinerinnen befindet.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti

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