Reliquienmonstranzen wieder zurück in St. Nikolaus.

Während der Festmesse am Allerheiligentag wurden die Reliquienmonstranzen nach dem weitgehenden Abschluss der Sanierung der Pfarrkirche St. Nikolaus wieder an ihren angestammten Platz im Reliquienschrein der Kirche zurückgebracht:

Eine Reliquie der heiligen Ursula, die kurz nach Beginn des 30jährigen Krieges dem Amtmann Lubbert de Wendt, dem höchsten Beamten im damaligen Amt Porz/Bensberg mit Amtssitz im Bensberger Schloss, zur Sicherung vor Plünderungen übergeben wurde.

Eine Reliquie des heiligen Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens. Sie stammt ursprünglich aus der Kölner Jesuitenkirche und ist ein Geschenk von Franz Velden, einem Kölner Händler für Kirchenbedarf, an unsere Pfarrei. Die Reliquie trägt der Wahlspruch des Jesuitenordens: „Alles zur größeren Ehre Gottes“. An der Spitze der Reliquienmonstranz das Zeichen des Jesuiten Ordens, die drei Anfangsbuchstaben des Namens Jesu [„IHS“] mit drei Nägeln.

Eine Reliquie des heiligen Johannes Nepomuk. Standhaft hat er das Beichtgeheimnis bewahrt. So wurde er zum Märtyrer der katholischen Kirche. Ursprünglich war seine Reliquie in der Kapelle der Hofanlage Steinhaus der Kölner Augustiner Eremiten aufbewahrt worden. Nach Auflösung des Klosters während der Säkularisation ging sie zunächst über in staatlichen Besitz. Der Bensberger Freiheitsheld Matthias Strucker schenkte diese Reliquie dann 1814 unserer Pfarrei für die Nepomuk-Kapelle. Nachdem diese 1824 entweiht und abgerissen wurde, wurde die Reliquie des heiligen Johannes Nepomuk in das Inventar unserer Pfarrei überführt.

Zwei Reliquien des heiligen Johannes Brachmans, einem Jesuiten aus Brabant, der bereits im Alter von 22 Jahren an einer unheilbaren Krankheit in Rom verstarb. Er war Sohn eines flämischen Schumachers und konnte durch die finanzielle Unterstützung eines Geistlichen Schulen in seinem belgischen Heimatort Diest und in Mechelen besuchen. Bevor er sich mit nur 17 Jahren dem Jesuitenorden anschloss, verdiente er zudem seinen Lebensunterhalt als Hausmeister. Während seines Studiums in Rom war er ein Vorbild an Tugendhaftigkeit und strenger Einhaltung der Ordensregeln. Mit seinem Zimmernachbarn, dem späteren Heiligen Aloisius von Gonzaga, verband ihn das Streben nach Heiligkeit. So schrieb er in sein Tagebuch: „Wenn ich nicht jetzt in meiner Jugend heilig werde, werde ich niemals heilig sein.“ Seine Gewissenhaftigkeit und seine liebenswürdige Art beeindruckten seine Mitbrüder zutiefst, ebenso wie seine tiefe Frömmigkeit und Verehrung der Passion Christi und der Gottesmutter Maria. Die beiden Reliquien sind ein Geschenk unseres ehemaligen Bensberger Pfarrers Roderburg an die Pfarrei St. Nikolaus.

Eine Reliquie des heiligen Bruder Konrad von Parzheim, dem Pförtner Kapuzinerklosters St. Anna im bayerischen Altötting. Konrad wurde als elftes von zwölf Kindern auf einem Bauernhof im „Weiler Parzham“ geboren. Mit 14 Jahren verlor er seine Mutter, mit 16 Jahren seinen Vater. Sein Wunsch in das Franziskanerkloster in Altötting einzutreten, wurde häufig zurückgewiesen. Nachdem er erst mit 31 Jahren in die Ordensgemeinschaft aufgenommen wurde, wirkte er 41 Jahre lang als Pförtner des Klosters, das heute nach ihm benannt ist, und kam so mit unzähligen Wallfahrern in Altötting zusammen. Eine tiefe Frömmigkeit, gründend in der täglichen Feier und dem Empfang der Eucharistie, zeichnete Bruder Konrad, der 1934 heiliggesprochen wurde, zu seinen Lebzeiten aus. Im Schriftzug auf der Reliquienmonstranz ist zu lesen: „Konrad von Parzham, mit segnender Hand schütz‘ Bensberg und das Bergische Land“.