An den Krippen von St. Nikolaus und St. Joseph brennt seit Sonntag die Flamme aus der Geburtsgrotte Jesu
Seit vielen Jahren ist es Tradition, dass die Pfadfinder von St. Nikolaus, Stamm Ommerborn, das Friedenslicht von Bethlehem beim Aussendungsgottesdienst im Kölner Dom holen, um es dann an die Krippen von St. Nikolaus und St. Joseph zu tragen. Am dritten Adventssonntag verband Pfarrer Andreas Süß in seiner Predigt mit diesem Symbol des Friedens und der Völkerverständigung die Bitte an jeden Einzelnen, selbst zum Licht für andere zu werden und Menschen, die sich in diesen Tagen nach Hoffnung sehnen, mit diesem in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündeten Licht etwas von der Freude der nahenden Geburt Jesu Christi zu vermitteln. Mit einem selbst gebastelten Stern, den er an jeden Gottesdienstbesucher austeilte, unterstrich er sein Anliegen, dieses Licht in das Dunkel des Alltags mitzunehmen, damit es sich ausbreiten könne und seine Leuchtkraft in der Familie, der Schule, am Arbeitsplatz, aber auch im Krankenhaus und den Altenheimen am Ort entfalte.
Johannes der Täufer habe sich vor der Ankündigung Jesu zunächst in die Stille und Einsamkeit der Wüste zurückgezogen, um das Wort Gottes hören und seinen Willen erfahren zu können, führte Süß aus. Diese Einkehr habe ihn für viele so anziehend gemacht, dass die Menschen dann in großen Scharen zu ihm geströmt seien. Er habe sich als Wegweiser auf den sehnlichst erwarteten Messias hin verstanden; als mahnende Stimme, die zur Vorbereitung auf das Kommen des Erlösers ruft und dann konkrete Handlungen der Nächstenliebe und Umkehr einfordert. Würden wir heute Jesus Christus erkennen, wenn er wiederkäme, und es Johannes gleichtun? Schließlich, so Süß, seien wir alle als Getaufte dazu berufen, Wegbereiter zu sein.
Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder ermutigen mit ihrer jährlichen Friedenslichtaktion vor Weihnachten alle Menschen guten Willens, sich in den je eigenen Lebensbezügen für mehr Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. „Wo immer dies gelingt, bringen wir die Welt ein klein wenig zum Leuchten, da entzünden wir den Glanz der Weihnacht in den Herzen der Menschen“, erläutert Pfarrer Dr. Dominik Schultheis, Diözesankurat der DPSG im Erzbistum Köln. Die Aktion Friedenslicht gibt es seit 1986. Sie wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem. Seit mehr als 20 Jahren verteilen Pfadfinder das Friedenslicht in Deutschland und Europa.
Das Licht von Bethlehem kann jederzeit an den Gemeinde-Krippen abgeholt werden.
Text und Foto – Beatrice Tomasetti