Ostern hat der Tod nicht das letzte Wort

An Ostern feiern die Christen die Auferstehung Jesu. Ostern ist vor Pfingsten und Weihnachten der höchste Feiertag der katholischen Kirche.

Am Sonntagmorgen kommen einige Frauen, Anhängerinnen Jesu, zum Grab. Plötzlich erscheint ihnen ein Engel, der die frohe Botschaft verkündet: Jesus ist auferstanden. Das Grab ist leer. Die Auferstehung Jesu ist jedoch nicht als wundergleiche Totenerweckung zurück in das irdische Leben zu verstehen. Der auferstandene Christus erscheint – so die Erzählungen der Evangelien – in einem verwandelten Leib und ist als solcher nicht unmittelbar zu erkennen. Die Jünger Jesu gewinnen aus dem leeren Grab und vielen Erscheinungen die feste Überzeugung, dass Jesus wirklich auferstanden ist. Dieses Zeugnis über den Tod und die Auferstehung Jesu wurde von den Evangelisten in den Evangelien aufgeschrieben.

Christen glauben, dass Jesus Gottes Sohn ist. Das bedeutet, dass Gott in Jesus Mensch geworden ist. Am Kreuz erleidet er unvorstellbare Qualen aus Liebe zu den Menschen, die ihn verraten haben. Doch Jesus besiegt am Ende den Tod. Auch wenn die Menschen immer noch sterben müssen, hat der Tod nicht mehr das letzte Wort. Die Christen glauben, dass auch sie selbst zu einem neuen Leben bei Gott auferstehen. Mit der Auferstehung Christi feiern sie daher auch die Hoffnung auf ihre eigene „ Auferstehung“ nach dem Tod. Die Auferstehung Jesu wird zur Geburtsstunde des Christentums. Ohne den Glauben an die Auferstehung wäre der Glaube der Christen sinnlos.

Ostern beginnt mit der Feier der Osternacht. Da Jesus am frühen Sonntagmorgen bereits auferstanden war, hat die Auferstehung selbst in der Nacht stattgefunden. Die Feier der Osternacht findet daher nach dem Sonnenuntergang des Samstags und vor dem Sonnenaufgang des Sonntags statt. Die Liturgie der Osternacht kennt viele verschiedene Zeichenhandlungen, um die Auferstehung Jesu zu feiern:

Der erste Teil der Osternacht ist die Lichtfeier: Jesus Christus kam zu uns Menschen als das „Licht der Welt“ (Joh 8,12), an Ostern wird er zum Licht der Hoffnung. Diese Licht-Symbolik wird in der Osternacht besonders am Osterfeuer und in der Osterkerze sichtbar.
Am Osterfeuer wird die neue Osterkerze entzündet, deren Licht im Kirchenraum verteilt wird. Bereits zu vorchristlicher Zeit war es üblich, Feuer zu entzünden. Das Osterfeuer ist ein Symbol für das Licht, das Christus mit seiner Auferstehung in die Dunkelheit dieser Welt bringt. Die brennende Osterkerze wird als Symbol für den Auferstandenen, den die Gläubigen von Anfang an in diesem Gottesdienst unter sich wissen, in die dunkle Kirche hineingetragen. Hier wird die kleine Flamme weitergegeben, sodass das Kerzenlicht den ganzen Raum erhellt. Genauso wie das Feuer der Kerze sollen die Christen die frohe Botschaft der Auferstehung weiterverbreiten, damit die Welt erleuchtet wird. Das Loblied auf die Osterkerze („Exsultet“) erinnert an das Heilshandeln Gottes zu allen Zeiten und dankt und lobt Gott für sein erlösendes Wirken.

Der zweite Teil ist der Wortgottesdienst: Bis zu sieben Lesungen aus dem Alten Testament und eine Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer ordnen das Ostergeschehen in den großen Kontext der Geschichte Gottes mit den Menschen ein. Von der Schöpfungsgeschichte angefangen wird deutlich, dass Gottes Heilswirken von Anfang in der Geschichte der Menschen wirkt und in der Auferstehung Jesu Christi seinen Höhepunkt gefunden hat. Davon kündet schließlich das Evangelium.

Als dritter Teil folgt die Tauffeier: Für die Taufe in dieser Nacht und in der Osterzeit segnet der Priester neues Weihwasser – oft „Osterwasser“ genannt. Zu Beginn werden die Heiligen in der Allerheiligenlitanei angerufen, anschließend folgt die Wasserweihe, bei der die Osterkerze in das Wasser getaucht wird. Anschließend wird ggf. den Taufbewerbern die Taufe gespendet. Zur Erneuerung des Taufversprechens befragt der Priester anschließend die Gemeinde, ob sie dem Bösen absagen und an Gott glauben. Die Taufe neuer Christen und die Erinnerung an die eigene Taufe haben in der Osternacht ihren Platz, weil die Gläubigen in der Taufe daran Anteil erhalten, was die Liturgie dieser Nacht feiert: die Überwindung des Todes durch Christus.

Als vierter und letzter Teil folgt die Eucharistiefeier: In der Wandlung von Brot und Wein in die Gegenwart seiner sich hinschenkenden Liebe hat Jesus das Geschehen des Karfreitags bereits am Gründonnerstag vorweggenommen. Durch seine Auferstehung wird nun deutlich, dass Jesus aber am Kreuz nicht gescheitert ist, sondern sich aus freien Stücken für alle Menschen hingegeben hat. Durch ihn sind die Menschen von Sünde und Schuld befreit. In der Eucharistie wird Jesu Gegenwart sichtbar und erlebbar.

Die Lesungen der Osternacht und der Ostertage ordnen das Ostergeschehen in den großen Kontext der Geschichte Gottes mit den Menschen ein. Die Evangelien gehören zu den wichtigsten, schönsten und bekanntesten Texten des Neuen Testaments:
In der Osternacht wird jährlich abwechselnd die Auferstehungsgeschichte aus den Evangelien nach Matthäus, Markus und Lukas gelesen. Das Evangelium am Ostersonntag ist die Auferstehungsgeschichte des Johannes-Evangeliums (Joh 20,1-18). Alternativ kann auch eines der anderen Evangelien der Auferstehung gelesen werden, das nicht in der Osternacht vorgetragen wurde. Am Ostermontag ist das Evangelium als „Emmaus-Geschichte“ bekannt: Zwei Jünger, die vom Scheitern und dem Tod Jesu enttäuscht sind, machen sich auf den Weg zurück nach Hause. Unterwegs kommt Jesus hinzu, aber die Jünger erkennen ihn nicht. Er erklärt ihnen, warum alles so passieren musste. Erst abends beim gemeinsamen Abendessen erkennen sie Jesus, als er das Brot bricht und die Jünger machen sich sofort auf den Weg zurück nach Jerusalem. (Lk 24,13-35)

Eines der sichtbarsten und bekanntesten liturgischen Ostersymbole ist die Osterkerze. Sie wird in der Feier der Osternacht am Osterfeuer entzündet und dann in die dunkle Kirche hineingetragen. Dazu wird dreimalig der Ruf „Lumen Christi – Deo gratias“ (Christus, das Licht – Dank sei Gott) gesungen. Das Licht dieser einen Kerze wird weitergegeben an alle Kerzen, die die Gläubigen in Händen halten. Die Osterkerze symbolisiert Jesus Christus als das Licht der Welt.

In beiden Gemeinden findet jeweils am Samstag um 21.30 Uhr eine Osternachtsfeier statt. In St. Nikolaus schließt sich der Messe eine Agape-Feier im Treffpunkt an.

Um 10 Uhr findet am Ostermorgen eine heilige Messe in St. Joseph statt, in der der Kirchenchor „Das Grab ist leer“ von A. Holler, „Herr Gott, dich loben wir“ von W. A. Mozart sowie verschiedene Vertonungen beliebter Osterlieder singt. In der Ostermesse um 11.30 Uhr in St. Nikolaus verabschiedet sich musikalisch der langjährige Kantor des Seelsorgebereichs, Ludwig Goßner, mit der „Krönungsmesse“ von Mozart.

Am Ostermontag findet um 10 Uhr in St. Joseph und um 11.30 Uhr eine Messe in St. Nikolaus statt. Um 13 Uhr lädt Pfarrer Elmar Kirchner Groß und Klein zu einem Emmausgang ein, der zu Fuß vorwiegend bergab durch den Wald nach St. Laurentius in der Stadtmitte von Bergisch Gladbach (etwa 5 Kilometer) führt. Das Ende dort ist voraussichtlich 17.30 Uhr. An- und Abfahrt erfolgen in Eigenregie. Hin- und Rückfahrt mit dem ÖPNV möglich, Buslinien 227 oder 400. Rückfahrt abends ab Markt BGL um 17.38 Uhr. Getränke für unterwegs sind mitzubringen.

Text – Erzbistum Köln/ Beatrice Tomasetti