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In der Nachfolge des Heiligen Tarzisius

Am Sonntag wurden in St. Nikolaus 13 neue Ministrantinnen und Ministranten eingeführt

Feierlich ziehen die fünf Mädchen und acht Jungen in den Altarraum ein. Zum ersten Mal kommt es nun auf sie an. Sie sind diejenigen, die direkt hinter dem Vortragekreuz die Prozession der vielen Messdiener anführen. Denn für den Ablauf der heiligen Messe übernehmen sie an diesem Sonntagmorgen wichtige Aufgaben: den Dienst mit den Flambos am Ambo, den der Gabenbereitung und schließlich den mit den Schellen während der Wandlung. Von nun an gehören die 13 Kommunionkinder des Jahrgangs 2017 zu den insgesamt etwa 80 Messdienerinnen und Messdienern von St. Nikolaus.

„Heute ist Euer großer Tag. Denn Ihr versprecht heute, Euren Dienst am Altar immer gewissenhaft und ehrfürchtig zu versehen und Euch Gott anzuvertrauen“, begrüßte Pfarrer Andreas Süß die Zehn- und Elfjährigen bei ihrer offiziellen Einführung. „Hier am Altar nehmt Ihr gewissermaßen die Pole-Position ein, denn da seid Ihr dem Herrn ganz nah“, wandte er sich an den Messdienernachwuchs und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Man kann sogar sagen: Ihr seid allen anderen – angesichts dieser Nähe zum Tisch des Herrn – eine Nasenspitze voraus. Ich hoffe, dass Ihr an einem solchen besonderen Tag aber auch spürt, dass die ganze Gemeinde hinter Euch steht, dass Ihr mit dieser neuen Aufgabe in der Liturgie suchende Schritte wagen dürft und dabei erfahrt, dass Gott Euch immer trägt!“

In seiner Katechese stellte Pfarrer Süß den neuen Messdienern den Heiligen Tarzisius, den Schutzpatron aller Ministranten, als leuchtendes Vorbild zur Seite. Tarzisius war der Legende nach ein römischer Junge, der in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts zur damals verfolgten christlichen Gemeinde in Rom gehörte und dem Priester in der Seelsorge half. Als er einmal mit der Krankenkommunion unterwegs gewesen und wegen dieses Dienstes angepöbelt worden sei, habe er sich in seinem Bekenntnis zu seiner religiösen Überzeugung nicht beirren lassen und geantwortet: Ich passe auf das Wertvollste auf, das ich habe, den Leib und das Blut Christi. Die heidnischen Jugendlichen aber, die ihm den Weg verstellten, forderten ihn auf zu zeigen, was er unter dem Gewand bei sich trug. Er weigerte sich, die Horde wollte ihn zwingen und schlug ihn schließlich tot. Seitdem wird Tarzisius als Märtyrer verehrt. „Ich bete dafür“, ergänzte Süß abschließend, „dass Ihr Euch in der Nachfolge des Heiligen Tarzisius erlebt und dass Ihr die Liebe Gottes, die Ihr mit der Eucharistie in Euch aufnehmt, zeitlebens spüren werdet. Denn was könnte wichtiger sein, als Gott lebendig in der eigenen Hand zu halten!“

Neben dem liturgischen Dienst – das betonte Pfarrer Süß ebenfalls – gibt es bei den Bensberger Messdienern aber immer auch ganz viel Spaß zu erleben: In den Gruppenstunden sorgen die Messdienerleiter Sophie Cramer, Christina Hamilton, Clemens Kaup und Margareta Schulz für ein buntes und abwechslungsreiches Programm, das sie von nun an auch den Neuen bieten wollen. Demnächst steht außerdem ein ganz besonderes Highlight an: Am Bensberger Karnevalszug beteiligen sich rund 40 Kinder und Jugendliche aus der Messdienerschaft St. Nikolaus. Die Kostüme dafür – diesmal gehen alle als Strichmännchen mit selbst gemaltem Smily-Face – haben sie bereits am vergangenen Samstag mit viel Freude am gemeinschaftlichen Basteln und einem pfiffigen Schuss Originalität hergestellt. Und im Herbst besteht wieder für die ab 14-Jährigen die Gelegenheit, vom 14. bis 20. Oktober an der diözesanen Ministrantenwallfahrt nach Rom teilzunehmen. Bei dieser Pilgerreise soll es dann an die Quellen des christlichen Glaubens gehen. Und natürlich wird auch dann das Thema „Gemeinschaft“ wieder ganz groß geschrieben, wenn der Besuch zahlreicher Sehenswürdigkeiten, aber vor allem auch die Teilnahme an der Papst-Audienz im Mittelpunkt stehen.

Text und Fotos – Beatrice Tomasetti

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