„Ihr steht im Zentrum“

Über 50 Familien nahmen am „Fest der Taufe des Herrn“ an der Kindersegnung teil

Zur traditionellen Kindersegnung am Anfang eines neuen Jahres sind aus beiden Gemeinden immer alle Kinder und ihre Familien, besonders aber die Täuflinge des vergangenen Jahres und ihre Eltern sowie Geschwister herzlich eingeladen. In diesem Jahr fand die Kindersegnung, die sich immer an das „Fest der Taufe des Herrn“ anlehnt, am vergangenen Sonntag während des Kleinkindergottesdienstes im Treffpunkt von St. Nikolaus statt. Und mehr als 50 Familien folgten der Einladung von Pastoralreferent Leonard Schymura und Pfarrer Andreas Süß, den Taufsegen ihrer Kinder zu erneuern und damit gleichzeitig auch an den „Tag der unschuldigen Kinder“ zu erinnern, den die Kirche in jedem Jahr am 28. Dezember begeht.

Das Markus-Evangelium belegt schon früh, dass es dem Kinderfreund Jesus ein Herzensanliegen war, sich immer wieder auch mit Kindern zu umgeben und sie zu segnen, um ihnen „Gutes zuzusprechen“. Er stellte sie ausdrücklich in den Mittelpunkt seiner Botschaft, heißt es da. „Denn Kinder brauchen Schutz und die Zusage des Lebens“, erklärte Schymura, der den Kleinkindergottesdienst leitete. „Daher steht auch Ihr heute hier im Zentrum dieser Feier“, wandte er sich direkt an seine vielen kleinen Zuhörer. Doch auch die Eltern seien immer wieder eingeladen, ihre Kinder selbst zu segnen und die Begleitung Gottes, seine Zuwendung und Nähe damit deutlich zu machen, so der Theologe.

Denn Segnen besteht aus zwei Grundelementen: aus dem berührenden Kreuzzeichen (signare) und dem zugesprochenen Wort, das gutheißt (benedicere), wie sich die lateinischen Begriffe dazu aus der ursprünglichen Kirchensprache übersetzen lassen. Dieses Segensritual hat auch heute noch in der Liturgie mit Kindern, aber auch in vielen Familien seinen festen Platz. Denn auch außerhalb des Kirchenraumes können Kinder immer wieder – ja täglich – gesegnet werden: nämlich von ihren Eltern und Geschwistern, von ihren Großeltern, Paten oder Freunden. Denn im Segen sagt Gott uns Gutes zu. Wie er den Menschen durch seinen Segen nahe ist, so können beispielsweise auch Eltern durch ihre Liebe und Zuwendung den Kindern nahe sein und zum Segen werden. „Mit der Segensgeste des Kreuzzeichens drücken wir unsere Freundschaft mit Gott aus und erinnern uns an seine Liebe zu uns“, sagte der Pastoralreferent.

Im Anschluss ging er mit Pfarrer Süß, Pfarrvikar Ndubuisi und Kaplan Farcas reihum, um jedes Kind spüren zu lassen, wie es in diese Beziehung mit Gott hineingenommen wird, Geborgenheit und einen Zuspruch erfährt, der über die Eltern hinausweist. Die Geistlichen schenkten auf diese Weise jedem Kind eine liebevolle Berührung, legten ihm und seinen Eltern die Hände auf und zeichneten ein Kreuz auf deren Stirn. So kann sich ein solcher Segen, an den von jedem der Seelsorger jeweils auch ein zugewandtes Wort der Ermutigung, wie „Du bist in Gott geborgen“ oder „Der liebe Gott möge dich behüten“, geknüpft wurde, zu einer guten und wohltuenden Gewohnheit für jedes Kind entwickeln.

Text und Fotos – Beatrice Tomasetti