Großes Chorkonzert: „Lobgesang“ geriet zum frenetischen Jubel

Großartig! Eine Sternstunde der Gemeinde! Was für Gänsehautmomente! Eine exzellente Leistung des Chores! So etwas müsste es öfter geben! Ich bin total berührt! Grandiose Performance! Die Superlative, mit denen die über 500 Konzertbesucher – darunter auch Bürgermeister Frank Stein und Pfarrer i. R. Heinz-Peter Janßen – am Sonntagabend ihre Begeisterung angesichts einer herausragenden Musikdarbietung zum Ausdruck bringen, überschlagen sich nur so. In der Tat haben die vielen Besucher in der bis auf den letzten Platz gefüllten Bensberger Pfarrkirche soeben ein absolutes Highlight erlebt. Ein Dreiviertel Jahr hatte der Chor von St. Nikolaus unter der Leitung von Regionalkantor Thomas Kladeck die beiden sehr unterschiedlichen Vokalwerke „Te Deum“ von Johann Adolf Hasse und „Lobgesang op. 52“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy zur Wiedereröffnung des Gotteshauses einstudiert und wollte mit einem musikalischen Paukenschlag dessen dreijährige Sanierungsphase beenden. Das Engagement, mit dem sich die rund 60 Sängerinnen und Sänger auf dieses höchst anspruchsvolle Programm eingelassen, in vielen Zusatzproben an der Ausdrucksstärke dieser für große Chöre gedachten Literatur gefeilt hatten und dessen krönenden Abschluss das Publikum nun zu recht mit frenetischem Applaus feierte, ließ gleichzeitig etwas von Aufbruchstimmung erahnen: Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz und sie lebt von und mit den vielen Menschen, die einer solchen Festeinladung in großer Zahl folgen, um ihre Kirche neu in Besitz zu nehmen und einen großen Zusammenhalt zu demonstrieren.

Doch ein solcher „Feiertag“ kommt nicht aus dem Nichts und erfordert viel fleißige Detailarbeit. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Zahlreiche Helferinnen und Helfer – haupt- und ehrenamtliche – haben an diesem Erfolg mitgezimmert. Das brachte auch Pfarrer Dr. Axel Hammes zum Ausdruck, der in seiner Begrüßung zu Beginn des Konzertes im Namen des Pastoralteams allen dankte, die an der zügigen Fertigstellung dieser umfassenden Baumaßnahme großen Anteil haben. Es sei ordentlich Gas gegeben worden, stellte der Seelsorger, der gleichzeitig der Präses des Chores ist, fest und dankte dafür den Handwerkern der unterschiedlichsten Gewerke, die unermüdlichen Einsatz gezeigt und eine Wiedereröffnung in Etappen möglich gemacht hätten, wie er sagte. Stellvertretend für die vielen, die in den letzten Jahren Verantwortung für die flächendeckende Sanierung der Kirche übernommen haben, erwähnte Hammes namentlich den Architekten Max Ernst aus Zülpich, der es geschafft habe, wie er ausdrücklich betonte, „die vorgegebene Bauzeit einzuhalten und das geplante Budget für Kirche, Turm und Kirchenschiff am Ende so wenig zu überschreiten, dass mancher öffentliche Bauträger neidisch auf uns werden müsste“.

Außerdem erwähnte er eigens Michael Müller-Offermann als Leiter des KV-Bauausschusses von St. Nikolaus, der die gesamte Renovierung von St. Nikolaus im Ehrenamt begleitet habe, rund um die Uhr erreichbar und wie ein Spürhund im Dienste der Gemeinde an allen möglichen Nahtstellen dicht dran gewesen sei. Auch Hausmeister Simon Flosbach als „Mann für alle Fälle“ bekam ein öffentliches Lob. Mit Leib und Seele habe dieser die Renovierung begleitet, sei immer ansprechbar gewesen und habe mit seiner Aufmerksamkeit die Gemeinde vor größeren Schäden bewahrt. „Das Pastoralteam und die ganze Gemeinde schulden Ihnen allen großen Dank“, würdigte Hammes die drei, aber auch die, die er nicht ausdrücklich nannte. Abschließend wünschte er in seinem Grußwort, dass die Musik, mit der nun das Gotteshaus gefüllt werde, hoffentlich noch lange in den Herzen nachklingen möge, und bedankte sich vorab für dieses Geschenk.

Auch nach dem Konzert ergriff der Subsidiar an St. Nikolaus und St. Joseph nochmals das Wort. Diesmal galt sein Dank dem Chorleiter und Dirigenten Thomas Kladeck, der sich mit dieser Darbietung aus Bensberg verabschiedet, zumal mit Martin Meyer am 1. Oktober ein neuer Kirchenmusiker seinen Dienst in der Pfarreiengemeinschaft angetreten hat. Mit Hingabe und Herzblut, so Hammes wörtlich, habe sich Kladeck in den letzten zwei Jahren des Chores angenommen – neben den vielen anderen Aufgaben, die ihm zudem noch anvertraut seien. Dank einer gründlichen und einfühlsamen Probearbeit habe er anspruchsvolle Projekte umsetzen können und in einer der letzten Festmessen sogar sein Multitasking unter Beweis gestellt: von einem Moment zum anderen sei aus dem Organisten ein Chorleiter und aus diesem ein Gesangssolist oder besser beides in einem geworden. „Der Funke Ihrer Leidenschaft ist übergesprungen auf den Chor. Mit Ausdauer und Ehrgeiz haben Sie Großes aus den Sängerinnen und Sängern herausgeholt“, wandte sich Hammes wörtlich an Kladeck. Seinem Nachfolger übergebe er nun einen hoch motivierten und kraftvollen Klangkörper. „Im Namen des Pastoralteams sage ich Ihnen von ganzem Herzen Dank für Ihren Einsatz.“

Text – Beatrice Tomasetti

Foto – Michael Fritzen