Die diesjährige Prozession startet in der Kapelle des Vinzenz Pallotti Hospitals
An diesem Donnerstag findet in Bensberg die Fronleichnamsprozession statt. Sie beginnt um 9.30 Uhr am Vinzenz Pallotti Hospital und führt über das Bollmann-Haus als Statio zum Bensberger Schloss, wo erstmals in diesem Jahr gegen 10.30 Uhr eine Messe gefeiert wird. Die Prozession endet in St. Nikolaus. In Moitzfeld fällt an diesem Tag die Messe um 10 Uhr aus.
Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die Kirche das Hochfest Fronleichnam. „Fronleichnam“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „vrône lîcham“ für „des Herren Leib“ ab. In einer Monstranz wird der Leib Christi durch die Straßen getragen.
Die Monstranz (lateinisch „monstrare“=zeigen) ist ein liturgisches Gerät mit einem Fenster. Die gewandelte Hostie wird hineingestellt und zur Verehrung und Anbetung gezeigt. Bei Prozessionen und beim eucharistischen Segen hält der Priester die Monstranz nicht mit bloßen Händen. Ein Tuch, das sogenannte Velum, bedeckt seine Hände. Es ist eine Geste der Ehrfurcht und schützt außerdem die kostbaren Geräte.
Fronleichnam steht in enger Verbindung zum Gründonnerstag. An Fronleichnam, liturgisch das „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Jesu Christi“, feiert die katholische Kirche die Einsetzung des Allerheiligsten Altarsakraments. Am Gründonnerstag setzt Jesus Christus die Eucharistie ein, wenn er seinen Leib und sein Blut als Brot und Wein zur Speise gibt. Die Stille der Karwoche verbietet jedoch feierliche Gottesdienste und Prozessionen und so wird er an Fronleichnam nachgefeiert.
Fronleichnam geht auf eine Vision der heiligen Juliana von Lüttich im Jahr 1209 zurück. In ihrer Vision habe sie den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Der Mond stehe für das Kirchenjahr, der dunkle Fleck für das Fehlen eines Festes des Altarssakraments. Papst Urban führte es 1264 als Fest für die gesamte Kirche ein. Bereits 1246 wurde Fronleichnam im Bistum Lüttich gefeiert. Die erste Prozession in Deutschland zog im Jahr 1279 durch Köln.
An Fronleichnam wird die gewandelte Hostie – der Leib Christi – in einer Monstranz durch die Straßen getragen. Der „Himmel“ genannte Stoffbaldachin schützt ihn. Auf dem Weg werden Statios an bis zu vier Außenaltären gehalten. Meist sind diese Außenaltäre mit Blumenteppichen geschmückt. Bei jeder Statio wird ein Abschnitt aus dem Evangelium vorgetragen. Es werden Fürbitten gesprochen und der sakramentale Segen in alle Himmelsrichtungen und über die Stadt gespendet. Die Prozession schließt meist in der Pfarrkirche mit dem „Tantum ergo“ und dem „Großer Gott, wir loben dich“.
Text – Beatrice Tomasetti/Erzbistum Köln
Foto – Markus Bollen