Vortrag von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Kardinal-Schulte-Haus
Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Religionsphilosophin Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz mit dem Ursprung der Gender-Ideologie und tritt für ein neues Selbstbewusstsein anstelle von Gender ein. Dabei unterstreicht sie gerne die Diskrepanz zwischen den Zielen der Genderisten und den Bedingungen der Natur. Diese sei polar und auch der Mensch sei von Polaritäten geprägt, sagt die Wissenschaftlerin. Der Wunsch nach einem geschlechtslosen oder geschlechtsneutralen Menschen sei unnatürlich und könne nicht erreicht werden. Vielmehr seien gerade die Unterschiede der Ursprung und die Quelle der Verlockung, dass Menschen zueinander drängten. Die Leiblichkeit – und nicht eine Entleiblichung – mache den Menschen aus, meint sie, so dass er mit dem jeweils verlockenden Anderen nicht durch einen entleerten Körper und neutralen Menschen zu ersetzen sei.
„Frau und Mann – zum Glück verschieden“ ist in diesem Kontext das Thema überschrieben, zu dem Gerl-Falkovitz, bis 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der Technischen Universität Dresden, am Donnerstag, 27. Juni, um 20 Uhr im Kardinal-Schulte-Haus spricht. Dort tritt sie auf Einladung des Pfarrgemeinderates von St. Nikolaus und St. Joseph im Rahmen des philosophisch-theologischen Forums „Nachgefragt“ auf. Im Anschluss an den Vortrag besteht bei Getränken die Möglichkeit zum Austausch.
Zuletzt war die Philosophin, Sprach- und Politikwissenschaftlerin im September 2016 zu Gast in Bensberg gewesen. Damals hatte sie unter dem Motto „Verzeihung des Unverzeihlichen“ über Schuld und Vergebung referiert.
Text und Foto – Beatrice Tomasetti