In der Festmesse am Ostersonntag um 11.30 Uhr in St. Joseph singt der Kirchenchor St. Nikolaus unter der Leitung von Thomas Kladeck die „Paukenmesse“ von Joseph Haydn und das berühmte „Halleluja“ von Händel. Ihren Beinamen verdankt die Messe in C-Dur für vier Solisten, vierstimmigen Chor, Orchester und Orgel, die Haydn selbst aus Anlass der drohenden Invasion Napoleon Bonapartes in Wien während des Ersten Koalitionskrieges „Missa in tempore belli“ taufte und die 1796 in der Wiener Piaristenkirche Maria Treu uraufgeführt wurde, den düster-bedrohlichen Paukenschlägen im Agnus Dei.
Zugleich gilt dieses Werk, das zu den sechs großen Orchestermessen Haydns zählt und gemeinsam mit den Oratorien „Die Schöpfung“ und „Jahreszeiten“ zu seinem Spätwerk gehört, mit dem Haydn im Alter von 60 Jahren nochmals eine erstaunliche Karriere machte, als eine der kraftvollsten und ergreifendsten Kompositionen – nicht zuletzt wegen der hier fanfarenartig zum Einsatz kommenden Pauken und Trompeten. Damit gelang es ihm, ein kirchenmusikalisches Werk von außerordentlicher Bedeutung vorzulegen, das sich fast ausnahmslos dem Auftrag durch seine Mäzene am Eisenstädter Hof, der Familie Eszterhazy, verdankt.
Eine vergleichbare Verbindung von kriegerischer Militärmusik und Friedensbitte hat dann nach dem Vorbild des Musikerkollegen ein Vierteljahrhundert später auch Beethoven in seiner „Missa solemnis“ geschaffen und damit diese Idee Haydns noch einmal aufgegriffen. Auch Beethoven ist es in seiner großen Festmesse darum gegangen, einem eindringlichen „Dona nobis pacem“ unüberhörbar die Assoziation des Krieges durch Unheil ankündende Trompeten- und Paukenklänge voranzustellen.
Am Ostermontag um 10 Uhr gestaltet dann der Kirchenchor St. Joseph unter der Leitung von Maria Kurzawa die Messfeier. Erklingen werden das „Pie Jesu“ für Sopran und Chor von Karl Jenkins, das „Halleluja“ von Colin Mawby, „Halleluja, lobet Gott“ von Berndt Draffeln und „Glory to God Almighty“ von Tore W. Aas.
Text – Beatrice Tomasetti