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Der Zweifel als Zeitgenosse

Glaube und Zweifel – wie geht das zusammen?  Der Apostel Thomas verlangte einen sichtbaren Beweis dafür, dass Christus auferstanden sei. Als „ungläubiger Thomas“ wurde er sprichwörtlich. Aber ist jeder Zweifelnde auch ungläubig? Gehören Glaube und Zweifel nicht vielmehr zusammen? Müssen wir uns nicht immer wieder dem Zweifel stellen, um Zuversicht und neuen Mut im Glauben zu finden?  

Unter dem Motto „Im Gegenwind des Zweifels“ veranstaltet die kfd St. Joseph am
Dienstag, 27.4.21, um 18 Uhr ihren monatlichen Frauengottesdienst „für Mutige und solche, die es werden wollen.“

Aktuell zweifeln und ver-zweifeln nicht wenige Menschen an ihrer Kirche. Die Theologin Veronika Hoffmann, Professorin für Dogmatik an der Universität Fribourg (Schweiz), lädt dazu ein, den Zweifel nicht einseitig als einen Feind des Glaubens zu sehen, sondern ihn als konstruktiven Prozess zu begreifen:

„Vor allem diejenigen, die den Zweifel positiv verstehen, verstehen unter Zweifel oft ein kritisches Nachfragen im Blick auf Glaubensaussagen. Sie fordern für sich das Recht ein, nicht einfach glauben zu sollen, was eine religiöse Autorität ihnen sagt und weil sie es sagt, sondern selbst zu verstehen. Das Leitbild ist ein erwachsener, reflektierter Glaube, der selbst verantworten kann, was er glaubt. In dieser Gestalt ist der Zweifel ein Katalysator für ein vertieftes Glaubensverständnis.“

Text – Martina Martschin
Foto – kfd St. Joseph

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