25, 40, 50 und sogar 65 Jahre lang halten Eva Prinz, Bettina Althoff, Ruth Metten, Josef Körber und Christel Werheid dem Bensberger Kirchenchor St. Nikolaus nun schon die Treue. Und für dieses langjährige Engagement wurden sie jetzt vom Präses des Chores, Pfarrer Dr. Axel Hammes, mit der Ehrennadel und einer offiziellen Urkunde des Cäcilienverbandes im Erzbistum Köln, in der dieser ehrenamtliche Einsatz „zum Lobpreis Gottes“ und als „Dienst an der Musica sacra“ ausdrücklich gewürdigt wird, anlässlich des Cäcilienfestes ausgezeichnet. Christel Werheid, die bereits seit 65 Jahren im Kirchenchor singt, allerdings erst seit ein paar Jahren zum Nikolaus-Chor gehört und vorher schon viele Jahre in St. Heribert, Deutz, in St. Marien Bergisch Gladbach-Gronau und St. Josef, Heidkamp, mitgewirkt hat, durfte sich außerdem über einen persönlich unterzeichneten Brief von Erzbischof Woelki freuen.
Wörtlich schreibt der Kardinal darin: „Von Herzen gratuliere ich Ihnen zu Ihrem 65-jährigen Jubiläum. Dieser Einsatz war und ist mehr als ein Hobby oder privates Engagement. Die ‚Konstitution über die heilige Liturgie’ des II. Vatikanischen Konzils sagt, dass auch die Mitglieder der Kirchenchöre einen wahrhaft liturgischen Dienst vollziehen. Sie haben Ihren Dienst mit Freude in den Gottesdienst eingebracht und dadurch mitgeholfen, dass die ganze Gemeinde in festlicher Weise Lob, Dank und Bitte vor Gott tragen und aus der Gemeinschaft mit Gott und untereinander Kraft für ihren Alltag finden konnte.“ Er danke ihr für ihren Einsatz und hoffe, dass sie noch lange Zeit in ihrer Chorgemeinschaft mitwirken könne. „Ich wünsche allen Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores St. Nikolaus und Ihnen persönlich Gottes reichen Segen“, so Woelki.
„Sie transportieren Schätze aus der Vergangenheit, aus unserer Glaubensgeschichte, und erwecken Sie zum Leben. Dabei helfen Sie Menschen, zu Gott zu finden.“ Mit diesen Worten würdigte Pfarrer Hammes die Geehrten. Als Präses wolle er dazu beitragen, das mit einer inneren geistlichen Haltung zu tun. „Mich berührt das, Nadel und Urkunde für ein jahrzehntelanges Engagement zu überreichen, und es macht mich auch demütig, weil Sie diesen Dienst nun schon so lange mit ungebremster Leidenschaft ausüben und damit zur Seele dieses Chores beitragen“, betonte er. Er lobte die Kultur dieser Singgemeinschaft, in der aufmerksam auf jeden geachtet werde.“ Dieser Geist, der uns zusammenhält, muss erhalten bleiben.“ Dabei betreffe Intonation nicht nur den rein musikalischen Aspekt gemeinsamen Musizierens, sondern auch den menschlichen, nämlich auf den „Zusammenklang“ mit allen zu achten. An alle übrigen Sängerinnen und Sänger gewandt, erklärte er: „Als Chor sind Sie ein Stück gelebter Kirche, indem einer den anderen trägt. Denn Aufgabe der Kirche ist, Menschen zusammenzubringen und in eine vertiefte Begegnung mit Gott zu führen.“ Jeder gesungene Ton trage zur Verkündigung des Evangeliums bei und dazu, in das Geheimnis Gottes einzutauchen. Abschließend rief er allen entgegen: „Wir brauchen Sie für die Liturgie!“
Einen Ausblick auf die zukünftigen Chorprojekte skizzierte Martin Meyer, der neue Kantor der Pfarreiengemeinschaft und Seelsorgebereichsmusiker. Er dankte Pfarrer Elmar Kirchner, dass er bei seinen Planungen frei gestalten und kreative Ideen entwickeln könne, und dem Chor für dessen Aufgeschlossenheit seinen Anregungen gegenüber. „Ich habe große Lust auf die Arbeit mit Euch“, bekannte er freimütig. In den kommenden Monaten und Jahren sehe er seine Aufgabe darin, die pastoralen Veränderungen, die anstünden, mitzugestalten. Für diese Veränderungen könnten die Offenheit und Authentizität aus dem Chorleben Mut machend und Beispiel gebend in andere Felder der Gemeinde hineinstrahlen.
Konkret darf sich die Gemeinde in naher Zukunft auf ein abwechslungsreiches, aber den Chor auch forderndes Programm freuen. Am ersten Weihnachtstag singt der Chor die „Pastoralmesse in C“ von Ignaz Reimann – „auch als Kontrast zu Mendelssohns ‚Lobgesang’“. Zu Ostern soll es dann eine Messkomposition von Josef von Wöss geben, im Sommer zu einem Fest rund um die Kirche St. Nikolaus das barocke „Gloria“ von Antonio Vivaldi – „eine Musik, die einen förmlich zum Tanzen zwingt“ – und in der Fastenzeit 2026 die Johannes-Passion von Bach.
Text und Foto – Beatrice Tomasetti