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Bensberger Pfarrhaus ist wieder bewohnt

„Es braucht noch ein bisschen Zeit, bis ich ankomme. Aber allmählich lebe ich mich ein“, sagt Pfarrer Dr. Axel Hammes. Und überhaupt sei ihm Bensberg noch aus Studientagen vertraut, als das Bonner Collegium Albertinum 1988 gerade umgebaut worden sei und die Theologiestudenten vorübergehend Unterkunft im Interimsquartier Kardinal-Schulte-Haus gefunden hätten. „Dieser Teil des Bergischen Landes ist mir also nicht ganz unbekannt.“

Hammes, zuletzt Spiritual im Bonner Theologenkonvikt, ist Ende Januar in das seit Juli leerstehende Pfarrhaus an der Nikolausstraße eingezogen, nachdem er neben seinen Lehraufträgen als Dozent für das Neue Testament in Lantershofen, Bonn und Köln zum 1. Oktober als Subsidiar zur besonderen Verfügung des Kreisdechanten ernannt worden war. In der Zeit der Vakanz im Seelsorgebereich Bensberg/Moitzfeld solle er hier, wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt, und in der Pfarrei St. Laurentius, Bergisch Gladbach, schwerpunktmäßig tätig sein.

„Mich am Ort in der Seelsorge zu engagieren ist mir wichtig“, betont der 55-Jährige, „denn ein Priester wirkt in der Kirche. Sein Dienst ist mitten im Volke Gottes.“ So werde er zukünftig seine akademische Arbeit im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen, einem Seminar für Spätberufene, im Kölner Priesterseminar – hier ist er zuständig für den Fachbereich Homiletik und Exegese – sowie im Kölner Diakoneninstitut mit seiner Tätigkeit in St. Nikolaus, St. Joseph und St. Laurentius kombinieren. „Wer das Bedürfnis nach Seelsorge hat, findet bei mir ein offenes Ohr. Meine neue Adresse gegenüber der Nikolaus-Kirche soll für die Menschen hier am Ort ihr Pfarrhaus bleiben.“

Verstärkt will sich das neue Mitglied des Pastoralteams demnächst außerdem in der Priesterseelsorge engagieren. Daher war ihm auch wichtig, sich nahe einem Tagungshaus anzusiedeln. „Diesbezüglich ist das Kardinal-Schulte-Haus ideal gelegen, um hier einen Ort für Kurse und Foren, aber mit den Kapellen auch ein spirituelles Zentrum zu haben.“ Hammes schwebt bei der Neukonzeption dieser auf pastorale Dienste ausgerichteten Seelsorge allerdings nicht nur Krisenintervention vor. Er will etwas durchlaufend Bleibendes als festes Angebot etablieren, bei dem es um die Auseinandersetzung mit sich selbst, das eigene Rollenverständnis als Priester und um das Aufspüren von Motivationsquellen geht, aber auch um eine Orientierungshilfe bei der fundamentalen Infragestellung des priesterlichen Dienstes. Doch bevor das in einem halben Jahr spruchreif sein wird, will er dazu allerdings erst noch Qualifizierungsangebote in Anspruch und sich selbst die nötige Zeit nehmen, hier für Mitbrüder entsprechend passende Begleitungsangebote zu schaffen und Bestehendes auszubauen.

Axel Hammes stammt gebürtig aus der Eifel, hat mit seiner Familie einige Jahre in Norddeutschland gelebt und später lange Zeit in Kaarst verbracht, bevor er zum Studium nach Bonn kam. 1998 wurde er in Köln zum Priester geweiht. Ein Jahr zuvor war er mit einem Thema zur Eschatologie im Johannes-Evangelium an der Bonner Theologenfakultät promoviert worden. Es folgten Kaplan-Stellen in Düsseldorf-Heerdt und Bonn-Endenich. In den Jahren 2003 bis 2009 wurde er von Kardinal Meisner zur Habilitierung in Regensburg und Münster freigestellt, entschied sich aber noch vor Fertigstellung seiner Habilitationsschrift für eine Lehrtätigkeit in der Priesterausbildung, innerhalb derer er die letzten vier Jahre als Spiritual im Bonner Collegium Albertinum gewirkt hat.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti

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