72 Kinder empfangen die Erste Heilige Kommunion

Wenn am kommenden Donnerstag, dem Fest Christi Himmelfahrt, in St. Nikolaus vier Erstkommunionfeiern stattgefunden haben werden, sind es in diesem Jahr in der Summe 72 Kinder der Pfarreiengemeinschaft gewesen – darunter 13 von der Fröbelschule – die das Sakrament der Ersten Heiligen Kommunion empfangen haben. Wie Pfarrer Elmar Kirchner berichtet, habe die Vorbereitungszeit seit Dezember zwar unter den erschwerten Bedingungen der Pandemie stattgefunden, dennoch aber sei bei den anfänglichen „Weggottesdiensten“ im Advent und später dann auch in den regelmäßigen Messfeiern jederzeit viel von der Vorfreude auf das große Fest im Mai spürbar gewesen. 18 Katechetinnen und Unterstützer aus dem Kreis der Kommunioneltern haben ihm im letzten halben Jahr dabei assistiert, alle Gottesdienste oder auch die Großgruppentreffen im März und April, bei denen es inhaltlich vor allem um die Themen Taufe, Feier der Versöhnung (Beichte), Beten, Fastenzeit oder Ostern ging, vorzubereiten. Für diese Unterstützung dankt er allen Mitwirkenden ausdrücklich.

„Einerseits wollten wir von Anfang an alles Menschenmögliche tun, um die Kommunionkinder und ihre Familien so gut wie möglich vor Corona-Infektionen zu schützen, andererseits musste aber auch kreativ überlegt werden, wie unter diesen speziellen Rahmenbedingungen – persönliche Treffen waren ja in großen Gruppen lange nicht möglich – eine gute inhaltliche Vorbereitung gelingen kann“, erinnert sich Kirchner. „Schließlich ging es für die Kinder darum, grundlegende Erfahrungen inner- und außerhalb des Kirchenraums zu machen.“ In den im Zwei-Wochen-Rhythmus stattfindenden Gottesdiensten jeweils nachmittags um 17 Uhr in St. Nikolaus wurden immer wieder die einzelnen Elemente dieser liturgischen Feier erklärt – auch um die Kinder mit deren Abläufen vertraut zu machen. Dabei haben die Kinder stets kleinere Aufgaben übernommen wie zum Beispiel das Vortragen einer Fürbitte, das Anzünden der Gruppenkerze oder das Bringen der Gaben von Brot und Wein zur Gabenbereitung.

Das Gespräch mit den Kindern und Erwachsenen im Rahmen der Katechese habe dabei immer die Gelegenheit geboten, wesentliche Glaubensinhalte zu vertiefen, erklärt der Seelsorger. „Die Kommunionkinder sollten wesentliche, zentrale Inhalte unseres Glaubens kennenlernen und vertiefen: Grundgebete, exemplarische Texte aus der Bibel, die Bedeutung der Sakramente, Zeichen und Symbole in den Gottesdiensten und vieles mehr. Und sie sollten Freude erfahren, wenn sie in der Gemeinschaft und persönlich beten.“ Dabei zählt zu Kirchners besonders schönen Erlebnissen, wie er berichtet, dass beim letzten Vorbereitungstreffen, das mit einem Taizé-Gebet endete, einige der Kommunionkinder den Mut gehabt hätten, völlig frei eine eigene Fürbitte zu formulieren. „Das zeigt mir, wie offen und empfänglich Kinder für religiöse Botschaften sind und wie sehr sie sie verinnerlichen, wenn man ihnen dieses Angebot macht.“

Unter den diesjährigen Erstkommunionkindern befinden sich diesmal zwei Kinder, die anderen katholischen Kirchen – nämlich der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche mit byzantinischem Ritus und der chaldäischen Kirche mit ostsyrischem Ritus – angehören. „Für alle Kommunionkinder war es etwas ganz Besonderes, das „Vater unser“ einmal in aramäischer Sprache, also der Sprache Jesu, zu hören“, stellt Pfarrer Kirchner fest, der dazu in der Gruppe die entsprechenden Erläuterungen gegeben hat.

„Ich bin dankbar, dass wir trotz der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen eine intensive Vorbereitungszeit hatten – wenn auch anders als gewünscht“, zieht er außerdem Bilanz. „Trotz aller Einschränkungen war es mir ein Anliegen, den Kindern die Freude an kindgerecht gestalteten Gottesdienstfeiern erfahrbar zu machen und etwas von der damit verbundenen Gemeinschaft, da wir durch die Taufe mit Christus und untereinander verbunden sind, sowie ihnen Jesus als einen guten und verlässlichen Wegbegleiter nahe zu bringen.“ Daher habe er zusammen mit den Katechetinnen auch als Motto für die Erstkommunionfeiern „Mit Jesus auf dem Weg“ gewählt – ein Wort, das die zentrale Botschaft des Emmaus-Evangeliums, das in allen Kommunionfeiern verlesen wird, widerspiegele.

Einen besonderen Abschluss dieser gemeinsamen Zeit der Erstkommunion gibt es dann noch einmal am Samstag, dem 18. Juni, wenn alle Kommunionkinder um 9 Uhr zur Feier der Heiligen Messe in den Kölner Dom eingeladen sind, der sich eine Dombesichtigung mit Dompropst Monsignore Guido Assmann anschließt. Den Ausklang dieses Tages – so ist es bei guter Witterung verabredet – werden die Kommunionkinder auf der Wiese der Dompropstei bei Spiel und Picknick verbringen.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti