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51 Kinder empfingen die Erste Heilige Kommunion

„Wer Wege geht, hinterlässt Spuren oder findet Spuren von anderen, die ihm den Weg zeigen.“ Dieser Kernsatz, den eines der Erstkommunionkinder vor dem Altar vortrug, zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte Feier. Denn alle fünf Messen des diesjährigen Kommunionjahrganges – drei hatten am 12. Juni in St. Nikolaus und zwei in St. Joseph an diesem Samstag stattgefunden – standen unter dem Motto „Gemeinsam auf dem Weg“.

Dabei verhehlten die Kinder in ihren Wortbeiträgen nicht, dass ihr Weg auf das Fest der Erstkommunion ganz anders verlaufen war als zunächst gedacht: Online hatten sie Tauferinnerung gefeiert, und auch die Gruppenstunden fanden mal online und – wenn das Infektionsgeschehen es zuließ – in Präsenz statt, dann aber meistens draußen. Dazu gab es monatlich ab Februar dann auch immer einen sogenannten „Weggottesdienst“ in der Kirche, so dass den Kindern der Aspekt des gemeinsamen Unterwegssein gleichzeitig immer vertrauter wurde – und auch das, was Wege so mit sich bringen: nämlich Spuren, die man selbst hinterlässt oder eben Spuren, die man von anderen – und auch von Gott – im eigenen Leben findet. Anschaulich  und sichtbar für die ganze Gemeinde belegten das die Fußabdrücke auf den Stufen zum Altar, die die Kinder mit ihren Katechetinnen und Katecheten während der Gruppenstunden gebastelt und auf die sie notiert hatten, welche Spuren im Leben ihnen wichtig sind.

Dieses Motiv griff auch Pastoralreferentin Violetta Gerlach einfühlsam in ihrer Katechese auf. „Seit wir miteinander auf dem Weg sind, mussten wir immer auch ein Stück weit improvisieren“, erinnerte sie an die Anfänge der Erstkommunionvorbereitung in beiden Gemeinden. Es gehöre zum Menschsein dazu, Spuren zu hinterlassen: sichtbare – zum Beispiel im Sand, an Glasscheiben zuhause mit Fingerabdrücken oder in der Schule – aber auch unsichtbare in den Herzen der Menschen. „Solche Spuren gehören zu unserer Geschichte dazu“, betonte Gerlach. Im Emmaus-Evangelium hätten die Jünger mit einem Mal die Spuren, die Jesus ihnen zuvor hinterlassen hatte, nicht mehr gesehen, sie seien blind gewesen – erst als er mit ihnen das Brot gebrochen habe, seien ihnen die Augen aufgegangen und sie hätten sich dieser Spuren, ihrer gemeinsamen Erlebnisse, wieder erinnert.

Auch Jesus erinnere liebevoll daran, immer auf die gemeinsamen Spuren zu schauen. „Er sagt: Schaut auf die Spuren, die ich bei euch hinterlassen habe! Und er will eine Spur in eurem Herzen legen – heute durch den Leib Christi, den Ihr bei der Kommunion empfangt“, wandte sich die Theologin an die Kinder. Heute beginne ein neuer Spurenweg. „Ihr seid eingeladen, Spurensucher Jesu zu sein“, unterstrich Gerlach. Und den Eltern, Großeltern und Paten gab sie als „Hausaufgabe“ mit auf den Weg, einmal zu überlegen, wo bei ihnen jedes dieser Kinder Spuren im Leben hinterlassen habe.

Auch Pfarrer Andreas Süß, der an diesem Samstagmittag den letzten der insgesamt fünf Gottesdienste mit den Drittklässlern feierte, gab den Kindern mit, dass sich ihnen Jesus Christus in seinem Leib immer wieder schenken möchte und so Stärkung auf dem gesamten Lebensweg sein kann. Am kommenden Montag empfangen die Kinder dann von Pfarrer Süß ihre zweite Heilige Kommunion in der Dankmesse. Dafür gibt es sogar schulfrei!

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