- Pfarreiengemeinschaft - https://www.nikolaus-und-joseph.de -

„Wir haben seinen Stern gesehen“

Beim Neujahrsempfang des Kreiskatholikenrates mahnte Gabriele Behr zu mehr christlicher Verantwortung

Unter dem Motto „Wir haben seinen Stern gesehen“ stand in diesem Jahr der traditionelle Neujahrsempfang der Katholischen Kirche des Rheinisch-Bergischen Kreises, der am Freitagabend in der Pfarrgemeinde Herz Jesu in Bergisch Gladbach-Schildgen stattfand. Nach einem feierlichen Gottesdienst in der von Gottfried Böhm gestalteten Kirche trafen sich die rund 120 geladenen Gäste im Pfarrsaal, wo Kreisdechant Norbert Hörter die Vertreter der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, der Verwaltung, der Evangelischen Kirche sowie der Gemeinden des Rheinisch-Bergischen Kreises begrüßte. Dabei waren besonders zahlreich unter ihnen ehrenamtlich Tätige, die sich in Gremien und Verbänden engagieren, was Hörter eigens betonte.

In ihrer Festrede hob Gabriele Behr, Vorsitzende des Kreiskatholikenrates, auf die Verantwortung der Christen unter der Perspektive der christlichen Botschaft ab: „Wir haben seinen Stern gesehen – machen wir uns auf den Weg, ihm nachzufolgen.“ Sie mahnte die Verantwortung eines jeden an, erkennbaren Fehlentwicklungen in Politik und Gesellschaft aktiven Widerstand zu leisten, und äußerte ihr Entsetzen über die Ergebnisse der letzten Bundestagswahl. „Die AfD ist mit dem besten Stimmenergebnis aller kleineren Parteien in den Bundestag gewählt worden! Und das nicht von irgendwem und irgendwo, nein, von unseren Mitbürgern, Nachbarn, Freunden und vielleicht – oder ganz bestimmt – auch von Mitgliedern unserer christlichen Gemeinden!“ Behr wandte sich auch gegen den Wandel der Umgangsformen in der Gesellschaft: gegen offenen Hass in den sozialen Medien sowie Attacken auf Polizisten, Sanitäter, Feuerwehrleute, Politiker oder auf harmlose Passanten auf der Straße.

[1]Sie führte an, was sie für notwendig hält: „Wir können uns in den Gemeinden stark machen! Was meine ich damit? Ich meine, dass wir nicht nur Glaubensgemeinschaften sind, sondern uns gegenseitig unserer Werte vergewissern sollten; der Werte, die unabdingbar für unser Zusammenleben nötig sind und die aber auch unser Wählerverhalten tragen und bestimmen sollten.“ Dies erfordere – möglichst ökumenisch organisierte – Aktivitäten in den Gemeinden: Informations- und Diskussionsabende mit kompetenten Referenten zu brisanten Themen, wie zum Beispiel zur Flüchtlingspolitik und dem Einwanderungsgesetz, zur Solidarität in der Gesellschaft und sozialen Verantwortung, zur Solidarität in Europa und materiellen Verantwortung Deutschlands als eines der wirtschaftlich stärksten Länder sowie zur Veränderung der weltweiten Wirtschaftspolitik und der europäischen Agrarpolitik – als Chance für Afrika. Die Botschaft Jesu müsse politisch umgesetzt werden, sie müsse die Prämisse des Handelns werden, forderte die Kreiskatholikenratsvorsitzende in ihrem engagierten Vortrag zu christlicher Verantwortung, der mit großem Beifall bedacht wurde und der zu lebhaften Diskussionen führte.

Der traditionelle Neujahrsempfang der Katholischen Kirche des Rheinisch-Bergischen Kreises ist in jedem Jahr eine willkommene Gelegenheit, engagierte Menschen zu treffen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich die gemeinsame Verantwortung ins Bewusstsein zu rufen.

Die Ansprache im Wortlaut hier [2]

Text und Foto – Fritz Bolte, Titelfoto pixabay [3]

  • [6]
  • [7]
  • [8]
  • [9]
  • [10]