Weltweites „Jahr der Barmherzigkeit“ beginnt am 8. Dezember

In Köln und Rom wird zeitgleich eine „Heilige Pforte“ geöffnet

Im Erzbistum Köln wird das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“, das Papst Franziskus ausgerufen hat, am gleichen Tag wie in Rom – ebenfalls am 8. Dezember – mit der festlichen Öffnung des Dom-Hauptportals begonnen. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki wird das Marienportal um 18.30 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes öffnen. Die Feier beginnt mit einer Versammlung der Mitfeiernden um 18 Uhr in der Minoritenkirche. Von dort aus zieht eine Prozession zum Dom.
Im Kölner Dom haben Pilger und Besucher während des Heiligen Jahres die Möglichkeit, innerhalb einer besonderen Rauminstallation Informationen und Impulse zum „Jahr der Barmherzigkeit“ zu erhalten. Außerdem können sie hier einen Moment der Stille und Besinnung erleben. Das Heilige Jahr steht unter dem Motto „Barmherzig wie der Vater“ (Lukasevangelium 6,36).

In den kommenden Monaten gibt es zentral wie auch in den Gemeinden des Erzbistums Köln verschiedene Veranstaltungen zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Herausragend sind unter anderem die thematisch geprägte Präsenz des Erzbistums Köln beim Katholikentag in Leipzig, die Teilnahme am Weltjugendtag in Krakau und eine Familienwallfahrt nach Rom, zu der sich Interessierte online anmelden können. Ab dem 8. Dezember gibt es zudem Informationen, Bilder, Berichte und weitere Materialien auf der eigenen Website www.heiligesjahr.koeln.
Papst Franziskus hat für die ganze Weltkirche ein außerordentliches „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen, das symbolisch mit der Öffnung einer besonderen Tür am Petersdom in Rom, der „Heiligen Pforte“, am 8. Dezember eröffnet wird. Nach dem Willen des Papstes wird es auch in allen Bistümern eine „Heilige Pforte“ an der jeweiligen Kathedralkirche geben.

Seit dem Jahr 1300 gibt es in der katholischen Kirche Heilige Jahre. Sie sind alle 25 Jahre vorgesehen. Sinn eines Heiligen Jahres ist die Einladung, die Beziehung mit Gott zu erneuern und dies in der Beziehung zu den Mitmenschen sichtbar werden zu lassen; Gott als der Geber alles Guten ermutigt auch die Menschen zu entsprechendem sozialen Handeln. Nach dem letzten „ordentlichen“ Heiligen Jahr 2000 ist das „Jubiläum der Barmherzigkeit“ 2015/2016 ein außerordentliches Heiliges Jahr.
Die Eröffnung des Heiligen Jahres fällt auf den 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es ist damit zugleich eine Einladung, das mit dem Konzil begonnene Werk fortzuführen. Barmherzigkeit sieht den Mitmenschen und tut das Naheliegende. Ganz gleich, ob es sich um eine materielle Notlage handelt oder um solidarische Unterstützung: Immer geht es um die konkrete Zuwendung. Sie wurzelt in der Erfahrung, dass Gott den Menschen barmherzig entgegenkommt.

Der Öffnungsritus der „Heiligen Pforte“ symbolisiert, dass den Gläubigen in diesem besonderen Jahr auch ein besonderer Weg zum Heil offen steht. Die Heilige Pforte als Eingang in das Haus des barmherzigen Gottes lädt dazu ein, den Schritt in den Raum der Kirche und ihre Gemeinschaft auch ganz konkret zu gehen. Barmherzigkeit schafft Gemeinschaft; auch belastete oder zerstörte Gemeinschaft kann dadurch wiederhergestellt werden. Deshalb ist mit dem Heiligen Jahr immer auch der Aspekt der Versöhnung und Vergebung verbunden.

Text – PEK-Nachricht (pek 151203 – he) vom 3. Dezember
Foto – Beatrice Tomasetti