Offene Türen und offene Herzen

Die neuen Fahnen vor den Kirchenportalen in Bensberg und Moitzfeld laden im doppelten Wortsinn zur Einkehr ein

In dem von Papst Franziskus ausgerufenen „Jahr der Barmherzigkeit“ sollen die Kirchen in Bensberg und Moitzfeld für Besucher auch zu ungewöhnlichen Zeiten offen stehen. Das ist der Wunsch von Pfarrer Andreas Süß. Aus diesem Grund hat er auch die seit zwei Wochen gut sichtbar vor den Portalen von St. Nikolaus und St. Joseph aufgestellten weißen Fahnen mit der Aufschrift „Offene Kirche“ und einem Hinweis auf die Homepage der beiden Gemeinden fertigen lassen. Über die Website nämlich sollen jeweils besondere Veranstaltungen, die inhaltlich in Bezug zu diesem besonderen Kirchenjahr stehen, rechtzeitig publiziert werden und für das Anliegen des Papstes werben.

Um dieser in Rom und Bensberg/Moitzfeld gleichermaßen ausgesprochenen Einladung zur Einkehr – und das im doppelten Wortsinn – auch optisch Nachdruck zu verleihen, sind diese Fahnen aber nicht nur für die üblichen Kirchbesucher bestimmt. Sie sollen vielmehr auch für die zufälligen Passanten der großen Durchfahrtsstraßen zum ganz bewussten Blickfang werden. Mit diesem Signal will Süß verdeutlichen, dass jeder – ob kirchennah- oder -fernstehend – bei Gott willkommen ist und dieser ihm bedingungslos seine Barmherzigkeit und Liebe schenkt. „Die Botschaft der Liebe an Weihnachten wirkt gegen jegliches Misstrauen gegenüber Gott und die falsche Bezogenheit auf uns selbst: Jeder Mensch – mit seiner unverlierbaren Würde – ist von Gott gewollt, angenommen, geschätzt und geliebt. Für diese Zusage ist Jesus Christus in die Welt gekommen. In dieser Kernbotschaft zeigt sich seine Barmherzigkeit, die zur bejahenden Grundlage unseres Lebens wird“, betont Süß.

Gerade deshalb stünden nun gezielter noch als sonst alle Kirchentüren der Pfarreiengemeinschaft offen: um jederzeit eine Kerze anzünden, die Krippe betrachten, ein kurzes Gebet sprechen oder auch nur mit einem Schritt über die Schwelle für einen Moment in der alltäglichen Betriebsamkeit innehalten zu können. Darüber hinaus aber sei auch jeder Einzelne persönlich gefordert und dazu aufgerufen, die Tür seines Herzens für Gott zu öffnen – und auch seinen Mitmenschen gegenüber.

Text und Foto – Beatrice Tomasetti