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Mit Jesus auf großer Fahrt

66 Kinder empfingen das Sakrament der Kommunion

Ein halbes Jahr lang hatten sich die Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen mit ihren Katecheten auf diesen großen Tag vorbereitet. Nun war es endlich da – das Fest der Ersten Heiligen Kommunion, das in St. Joseph 22 und in St. Nikolaus 44 Kinder unter dem Motto „Mit Jesus auf großer Fahrt“ feierten. Dabei ging es um die Kernbotschaft, in den „Stürmen des Lebens“ nicht alleine auf sich gestellt zu sein, sondern auf eine Gemeinschaft mit Gott als Kapitän vertrauen zu dürfen.

Um dieses Anliegen auch bildlich nachvollziehbar zu machen, stand eigens eine kleine Jolle vor dem Altar, an der die Namensschilder aller Kommunionkinder als Wimpel aneinander gereiht hingen und aus deren Rumpf jeweils die einzelnen Gruppen die „Schätze“ bargen, die sie als wesentliche Erfahrungen in ihren Kommuniongruppen während der vergangenen Monate verbuchen konnten. So stand eine selbst gebastelte Menschenkette für das Erleben von Gemeinschaft, das Symbol Brot für die Erfahrung des Teilens, die Bibel für Ermutigung, die Goldene Regel in einer Schatztruhe für Wegweisung, ein Brief mit den darin notierten Sorgen der Kinder für Vergebung und eine Taube für Frieden.

Als eine „Abenteuerfahrt“ in Sachen Glauben bezeichnete Monika Ueberberg in ihrer Katechese die Vorbereitungszeit der Erstkommunion und alle diese damit verknüpften Erfahrungen. Die Pastoralreferentin resümierte: „Mit Gottes Segen wart ihr unterwegs, und dieser hat Euch kräftig ins Segel gepustet, so dass Ihr viel erlebt habt in dieser Zeit.“ Sie betonte: „Wer mit Jesus unterwegs ist in seinem Leben, für den wird es nicht langweilig.“ Was mit ihm erlebt werden könne, sei angesichts der „Schätze“, die die Kinder für sich in dieser Zeit entdeckt hätten, nicht mit Geld oder Gold bezahlen, weil es viel wertvoller sei.
Das große Geschenk am Ende dieses Abenteuers sei der Proviant: die Heilige Kommunion. Denn in Brot und Wein komme Jesus jedem Einzelnen ganz nahe und schenke seine Kraft und seine Liebe, „damit wir sicher und gestärkt durch alle Stürme unseres Lebens gelangen“, sagte sie. „Jesus möchte nicht nur der Kapitän unseres Kirchenschiffes sein. Er möchte auch der Kapitän unserer Herzen sein. Und deshalb macht sich dieser große Gott ganz klein und schenkt sich uns ein einem kleinen Stückchen Brot.“

„Wir sitzen alle in einem Boot.“ Mit diesem Merksatz ging Pfarrer Heinz-Peter Janßen in seinem „Wort an die Erwachsenen“ auf das Evangelium des Tages und die darin geschilderte Not der Jünger auf dem See Genesareth ein. Er erinnerte daran, dass – wie in einer Schiffsmannschaft – einer den anderen brauche und jeder seinen Teil dazu beitragen könne und auch solle, damit das Schiff auf stürmischer See nicht vom Kurs abkommt oder Schaden nimmt. „Es ist gut zu wissen, dass dieses Schiff mit Jesus einen Kapitän besitzt, der die Macht hat, es vor dem Untergang zu bewahren und die Mannschaft mit allem zu versorgen, was sie benötigt, um miteinander ans Ziel kommen zu können“, sagte Janßen wörtlich. „An uns liegt es, seinem Können zu vertrauen – niemand weiß besser als er, wie Leben funktioniert, wie gute Gemeinschaft bewahrt und wie der rechte Kurs gehalten werden kann – und uns der Verantwortung zu stellen, die er uns füreinander aufgetragen hat.“ Die Kommunionkinder seien, so malte er die Metapher weiter aus, wie die Bootsjungen auf einem Schiff: noch unerfahren und deshalb auf die besondere Obhut und Anleitung der Erwachsenen angewiesen. „Ob diese Kinder zu erfahrenen Matrosen heranwachsen, es vielleicht sogar zu wichtigen Positionen wie Koch, Bootsmann, Navigator oder gar Steuermann schaffen oder ob sie über Bord gehen und den Kontakt zur Gemeinde und zu ihrem Kapitän Jesus verlieren, das liegt auch an uns.“ Daher lege er Eltern und Paten – wie auch schon bei der Taufe – ans Herz, dass die Tatsache, ob Kinder sicher werden, einen wirklichen Platz im Herzen Gottes haben und die Schätze entdecken, die die Freundschaft mit Gott für sie bereit hält, vor allem an uns allen liege, „die wir miteinander und füreinander Besatzung dieses Schiffes sind, das sich Gemeinde nennt.“ Wer sich dieser Aufgabe stelle, brauche keine Angst zu haben, auch wenn er das Gefühl habe, in den Stürmen des Lebens unterzugehen. Janßen endete mit der Ermutigung: „Dann werden auch wir die Erfahrung machen, dass da einer bei uns ist, der sagt: Hab keine Angst, ich bin da.“

Text – Beatrice Tomasetti
Fotos – Christian Kauer und Beatrice Tomasetti

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